Der Arbeitskreis Liturgie des Pfarrgemeinderates Piding hatte am Sonntag zu einer kleinen Lichtmess-Andacht in die Pfarrkirche Maria Geburt eingeladen.
Zu Beginn wurden in die völlig dunkle Kirche negative Schlagwörter gerufen wie Pflegenotstand, Corona-Virusmutation Omikron, Unruhen in der Ukraine, Sturmflut oder Missbrauchsgutachten. Dann erstrahlte am Altar ein erstes Licht: Die große Osterkerze wurde entzündet und die Gläubigen hörten den gewaltigen Satz aus dem Johannesevangelium: „Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst!“
Während ruhige Instrumentalmusik erklang, wurden langsam immer mehr Kerzen im Kirchenraum entzündet, auch die großen Christbäume im Altarraum durften noch einmal brennen, so dass sich nach und nach eine lichtvolle Atmosphäre im Kirchenschiff ausbreitete.
In der Schriftlesung von Judith Stöberl hörten die Gläubigen von Simeon, der fast am Ende seines Lebens sehnsuchtsvoll auf die Ankunft des Messias wartet: Er nimmt das Kind Jesus auf seine Arme und preist ihn als das Licht der Welt, „denn meine Augen haben das Heil gesehen“.
Mariä Lichtmess, genau 40 Tage nach Weihnachten, die Tage werden bereits heller, trotz Kälte und Winter. Jesus ist das Licht für uns, kommt in unsere Dunkelheit, auf ihn können wir vertrauen. Auch wir können für andere mit unseren Worten und Taten die Welt ein wenig heller machen, Vorbild sein, Licht in die Welt bringen, erläuterte Hildegard Schütz-Popp.
Die Fürbitten trug Elke Dreser vor - mit einer brennenden Taufkerze beteten die Gläubigen für alle Täuflinge, eine Kommunionkerze stand für alle Erstkommunionkinder, die Pfarrverbandskerze wurde für alle Seelsorger und die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter entzündet, ein rotes Opferlicht für Bitten und Dank, die jeder still vor Gott bringen konnte, eine schlichte Kerze für alle Unauffälligen, die im Alltagsgewühl untergehen und überhört werden, eine Grabkerze zum Gedenken an die Verstorbenen.
Mit hoffnungsvollen Worten wurde die Andacht vor dem VaterUnser und dem Schlussgebet durch Ulli Traxl zum Ende geführt: An Maria Lichtmess ist das Frühjahr gedanklich schon im Blick, vorsichtige Aufbruchsstimmung kann sich breit machen, die Tage werden spürbar länger, das „Schlimmste“ des dunklen Winters ist vorüber. Nach vorne schauen!
Die musikalische Gestaltung der LichtmessZEIT übernahmen Christian und Katharina Stöberl mit E-Piano und Flöte. Ihre mit Bedacht ausgewählten stimmungsvollen Melodien rundeten die besinnliche und lichtvolle Andacht ab.