In den Wochen vor Weihnachten bieten vielerorts stimmungsvolle Adventsingen Zeit für Muße und Ruhe, um sich gedanklich auf das Fest der Geburt Christi vorzubereiten. In der Gemeinde Piding ist es eine langjährige Tradition, dass am ersten Adventsonntag eine beschauliche Stunde in der Pfarrkirche gestaltet wird. Anni Utz trägt seit vielen Jahren die Verantwortung für das Programm. Renommierte Gruppen aus dem Gemeindebereich und aus der Nachbarschaft sorgten auch heuer wieder für die richtige Einstimmung auf den Advent. Das Bedürfnis bei der Bevölkerung nach einer ruhigen Stunde scheint groß zu sein, denn in der Pfarrkirche waren alle Bänke eng besetzt und  letztendlich gab es nur noch Stehplätzt. Die Besucher erlebten wieder eine gelungene Kombination aus Musikgenuss und Hinführung auf das Wunder der nahen Weihnacht.

Wie der Name „Adventsingen“ schon sagt, lag der Schwerpunkt bei Gesangsbeiträgen. Und hier kann man in Piding aus dem Vollen schöpfen. Mit dem Kirchenchor und dem Jugendchor, den Lohmayr Dirndl, dem Unterdörfer Viergesang, den Männerstimmen aus dem Kirchenchor gab es verschiedenste Klangfärbungen zu hören. Als Instrumentalgruppen wirkten die Kirchenbläser und die Aufhamer Klarinettenmusi mit. Mit einer Adventsweise der Bläser wurde das Programm eröffnet und der Staufenecker Zwoagsang wies darauf hin „Da Winter kimmt“. Pfarrer Josef Koller hieß die Besucher willkommen und verwies mit anschaulichen Worten auf die Bedeutung der Herbergssuche in heutiger Zeit. Aufgrund der Asylsituation ist die Thematik aktueller denn je. Er ermahnte dazu, Menschen auf der Flucht eine Herberge zu geben, solange in deren Heimatländern Bomben fallen. „Dass Gott in unser Dunkel kimmt“ war dann gleich darauf das passende Lied des Kirchenchores. In verschiedenen thematischen Abschnitten unternahmen die Mitwirkenden mit den Zuhörern eine akustische Reise hin in Richtung Stall zu Bethlehem. Es war wieder eine gelungene Mischung aus traditionellen, alpenländischen Stücken und Liedern, kombiniert mit Literatur aus der Kirchenmusik und allgemeinem Volksgut.  Ein Abschnitt war der Zeit der Erwartung gewidmet, danach gab es Betrachtungen in Form von Lied, Musik und Text zur Jungfrau Maria zu hören. Norbert Titze sprach den verbindenden Text dazu, Lektorenkollege Josef Gruber widmet sich wenig später in einem weiteren Text der „Herbergssuche“ und beide Sprecher thematisierten im weiteren Verlauf des Abends die Engel. Einfühlsam und voll sanfter Hinführung auf Weihnachten interpretierten die Musik- und Gesangsgruppen ihre einzelnen Beiträge. Wobei ein Hauch festlicher Erwartung nicht fehlte. Wer in Piding das Adventsingen besucht, der kann sicher sein, dass das Programm durch ein Krippenspiel bereichert wird. Fester Bestandteil sind mittlerweile kleine, wuselnde Engerl, die volle Aufregung die Geburt Christi verkünden. Auch heuer stellten die Mädchen in ihren „himmlischen Gewändern“ wieder einen ersten Höhepunkt dar. Anregungen zum Nachdenken gab es dann bei den Dialogen der Hirten, die noch auf der Suche nach jemandem waren, den sie mit nach Betlehem nehmen konnten. Aber Menschen wie ein e selbstsüchtige Dame, ein gewinnsüchtiger Spieler, ein gestresster Sportler oder eine resolute Wirtin hatten keinerlei Ambitionen mit den einfachenHirten mitzugehen. Obwohl dieses kleine Spiel mit viel Humor und Leichtigkeit dargebracht wurde, hatte es doch eine tiefe Sinnhaftigkeit, die deutlich herausgestellt wurde. Organisatorin Anni Utz gab den Zuhörern noch Schlussgedanken mit auf den Weg bevor mit dem Andachtsjodler eine gelungene und stimmungsvolle Veranstaltung zu Ende ging.

Text und Bild: M. Horn