Zu einem Einkehr- und Kennenlernnachmittag trafen sich die Pfarrgemeinderäte des Pfarrverbandes Anger-Aufham-Piding am Freitag, den 19. Oktober auf der Fürmannalm. Das Treffen wurde begleitet vom Seelsorgeteam, bestehend aus Pfarrer Ionel Anghel, Gemeindereferentin Marianne Aicher und Diakon Peter Walter.

Auf die Begrüßung durch Pfarrer Anghel folgte eine kurze Vorstellungsrunde, die Pfarrgemeinderäte nannten ihren Namen und ihre Pfarreizugehörigkeit, auch die jeweiligen Vorsitzenden und Stellvertreter wurden extra benannt sowie die Zugehörigkeit zu Arbeitskreisen.

Nach einem gemeinsamen Lied, das Pfarrer Anghel schwungvoll auf der Gitarre begleitete, begann Diakon Walter den Nachmittag mit einem Gebet: „Herr Jesus Christus, du hast mich in deinen Dienst berufen .... erfülle mich mit deinem Heiligen Geist, damit ich aus ihm lebe, liebe und handle zu deiner Ehre und zum Heil meiner Mitmenschen“.

Gemeindereferentin Marianne Aicher hatte einen „Bibliolog“ vorbereitet, eine Methode der interaktiven Auslegung biblischer Texte in Gruppen, in deren Verlauf alle Teilnehmenden gemeinsam den jeweiligen Text auslegen. Der Text wird an bestimmten Stellen bewusst unterbrochen und die Teilnehmer sind eingeladen, sich mit einer der biblischen Gestalten zu identifizieren und in „Ich-Form“ deren Gedanken und Gefühle auszusprechen. Marianne Aicher hatte aus dem Ersten Buch Samuel das Kapitel von Samuels Berufung gewählt – Samuel, der unter der Aufsicht Elis den Dienst des Herrn versieht und nachts, während er schläft, vom Herrn gerufen wird. Die Pfarrgemeinderäte beschäftigten sich mit den Fragen, was in Samuel vorgeht, als er bemerkt, dass nicht Eli, sondern der Herr ihn ruft, und was Eli darüber denken könnte, dass nicht seine leiblichen Söhne, sondern sein Schüler Samuel ausgewählt wurde. Während in der Zimmermitte eine große Kerze ihren sanften Schein verbreitete, ließen die Teilnehmer die bekannte Geschichte ruhig auf sich wirken und tauchten ein in die mögliche Gedankenwelt von Samuel und Eli anlässlich Samuels Berufung.

Pfarrer Anghel schließlich erläuterte den Anwesenden die vier Grundvollzüge der Kirche, Martyria (Zeugnis, Verkündigung des Evangeliums), Liturgia (Gottesdienst), Diakonia (Dienst am Menschen) und das vom Zweiten Vatikanischen Konzil hinzugefügte Koinonia, die Gemeinschaft, der Austausch nach dem Gottesdienst.

In Kleingruppenarbeit beschäftigten sich die Pfarrgemeinderäte mit den Fragen, ob die Kirche, der Glaube an Bedeutung verliert, was die Gründe dafür sein könnten, ob die Angebote der Kirche oder die Inhalte dafür verantwortlich gemacht werden könnten, was sie sich konkret vorstellen könnten zu gestalten, wozu sie sich berufen fühlten. Im sich daran anschließenden Gespräch und auch im Abschlussgedanken von Pfarrer Anghel wurde deutlich, dass sich das kirchliche Leben, das Leben in der Pfarrgemeinde im Gegensatz zu früher schon verändert hat und sich auch noch weiter verändern wird, andere Gottesdienst- oder Andachtsformen zum Tragen kommen werden, um nur ein Beispiel zu nennen, dass aber jeder, der von Gott gerufen oder auch berufen wird, sich für die Kirche zu engagieren, dies nach seinen persönlichen Vorlieben und Kenntnissen, seinen „Talenten“ tun kann und soll, um seinen Glauben zu leben und Gottes Wort zu den Menschen zu tragen.