„Singendes, klingendes Anger“, so lautete das Motto zum diesjährigen Großkonzert des Männerchores „Frohsinn“ Anger. Als musikalische Gäste wirkten der große und der kleine Kinderchor Anger-Aufham, der Jugendchor Anger-Aufham, der Landfrauenchor Berchtesgadener Land, die Solistinnen Monika Koch und Katharina Tschakert sowie das Ruperti Trio mit. Besondere Akzente beim Frühjahrskonzert setzte der gemischte Chor „King’s Voices“ aus Cambridge. Auf der diesjährigen Frühjahrstour machte die ambitionierten und hochklassigen Sängerinnen und Sänger heuer Station in Aufham. Die Gesamtleitung des Abends lag in den Händen von Martina Jakob.

In frühlingshaftem Schmuck präsentierte sich die Sporthalle und der Eröffnungswalzer des Ruperti Trios mit der Überschrift „Wieder bergauf“ war bezeichnend für das erwachende Frühjahr. Bezeichnend für den Beginn der wärmeren Jahreszeiten waren auch die ersten Lieder, die sich mit der Thematik des Frühlings befassten. „Ich lieb den Frühling – I like the flowers“ ließ die Zuhörer gleich zu Beginn des Programms aufhorchen, denn alle Mitwirkenden zeigten sich gemeinsam mit diesem klangvollen Kanon von einer beeindruckenden Seite. „Now ist he month of maying“ war der erste Beitrag der „King’s Voices“. Die Chorformation aus England wusste sozusagen mit der ersten Note die Zuhörer zu begeistern, die Sängerinnen und Sänger offerierten hervorragende gesangliche Qualitäten und machten auch kein Hehl daraus, wie viel Spaß ihnen das Singen in der Gemeinschaft macht. Schnell stand fest: der Name „King’s voices – königliche Stimmen“ trug der Gruppe Rechnung. Bestens eingestimmt mit dem englischen Lied wurde gleich darauf Station in Italien gemacht mit dem bekannten Volkslied „Tiritomba“. Die harmonischen Stimmen des Männerchores waren wie geschaffen für die Interpretation dieser feinfühligen Melodie, zart wie ein Frühlingsband schwang diese Komposition durch den Veranstaltungsraum. Der Landfrauenchor knüpfte weitere feine Bande mit dem Beitrag von Johannes Brahms „Erlaube mir, feins Mädchen“ und gab nicht nur musikalisch eine erste hörenswerte Visitenkarte ab. In den neuen frühlingsgrünen Dirndlschürzen wirkten die Frauen auch optisch erfrischend und passten sich schon rein äußerlich der Thematik an. Dem Nachwuchs war der nächste Block in dem umfangreichen Programm gewidmet. Der kleine und der große Kinderchor Anger-Aufham gab nun abwechselnd Kinderlieder aus der Fernsehgeschichte zum Besten. Da hüpfte eine imaginäre „Pippi Langstrumpf“ über die Bühne und der clevere Zeichentrick-Wickie kam beim Lied  „Hey, hey, Wicki“ zu besonderen Ehren. In bunt gemischter Reihenfolge ließen die mitwirkenden Gruppen rund drei Stunden lang Liedgut aus verschiedensten Zeit- und Kulturepochen zu Gehör kommen. Als Sprecher fungierte in bewährter Form Markus Golligner, der kurze und prägnante Informationen zu den Musik- und Gesangsbeiträgen gewährte. Hörenswerte und nachhaltige Eindrücke hinterließen auch die beiden Solistinnen. Monika Koch ließ mit ihrer kraftvollen Stimme unter anderem der „Sehnsucht nach Frühling“ von Wolfgang Amadeus Mozart freien Lauf und Katharina Tschakert heizte bei der Nummer „Mamma Loo“ der Lex Humphries Singers die Stimmung so richtig an. Mehrmals waren die beiden Solistinnen mit verschiednen Chören zu hören und setzen nachhaltige Akzente. Zu den Singgemeinschaften, die das Samstagsabendprogramm beherrschten, zählte auch der Jugendchor Anger-Aufham. Wenn diese Gruppe auch Krankheitsbedingt etwas dezimiert war, der gesanglichen Überzeugungskraft tat dies keinen Abbruch. Im gesamten Verlauf der Veranstaltung wurde aufgezeigt, welchen Unterhaltungswert Chorgesang haben kann und wie vielschichtig sich mit verschiedensten Besetzungen ein Liedbeitrag gestalten lässt. Nebenbei wurde deutlich, dass sich auch heute noch die Generationen für den Gesang begeistern lassen. Fast wie ein Epos wirkte am Ende des Programms Beethovens Monumentalwerk „Freude schöner Götterfunken“ mit allen Mitwirkenden, bevor lang anhaltender und verdienter Applaus die akustische Wertschätzung vonseiten des Publikums durch die Halle schallte..  

 

Ein großes Bühnebild war den Zuhörern in der Aufhamer Sporthalle mit den zahlreichen Mitwirkenden geboten.

Bericht und Foto: M. Horn