„Ein bisserl schuld sind die Schützen“, erklärte Pfarrer Christoph Kronast schmunzelnd in seiner Begrüßung zum ersten Kreuzweg um den Höglwörther See. Der Höglwörther Laternenzauber der SG Höglwörth-Anger mit seinen adventlich-weihnachtlichen Stationen rund um den See hatte Kronast dazu inspiriert, für die vorösterlichen Tage etwas Ähnliches anzuregen: dreizehn Kreuzwegstationen um den See, die zum Heiligen Grab als vierzehnte Station hinführen. Über 100 Gläubige beteten am Palmsonntag den soeben fertig gestellten Kreuzweg um den See, darunter auch einige Kinder und Ministranten. Der Verein zur Erhaltung des Heiligen Grabes von Höglwörth unter Vorsitz von Hans Fegg hatte die Idee des Angerer Pfarrers mit Begeisterung aufgegriffen und in etwa 100 freiwilligen Stunden umgesetzt. Den Entwurf erstellte Franz Fegg. Die Kreuzwegstationen in der ehemaligen Klosterkirche wurden abfotografiert und von Vereins-Schriftführer Lorenz Dießbacher auf Folie gedruckt. In einer nächtlichen Aktion mit mehreren Helfern wurden dann die Bilder, die noch einen Edelstahlrahmen erhielten, und dazu passende Texte auf den Holztafeln befestigt. Das Holz dafür hatte Hans Mitterer gestiftet. In der Schreinerei Fegg waren die Tafeln gefräst und danach von Mitgliedern gestrichen worden. Zuletzt mussten die Stationen noch an passenden Stellen, die Kronast vorher mit Dießbacher ausgewählt hatte, aufgestellt werden. Der Kreuzweg beginnt vor dem Steg am Parkplatz und führt gegen den Uhrzeigersinn um den See. Bei der ersten Begehung wurde im Wechsel mit Lektoren ein Kreuzweg der Katholischen Landvolkbewegung gebetet. Jede Station klang mit einer gemeinsam gesprochenen Strophe aus einem Kreuzweglied von Maria Luise Thurmair aus. In der Kirche, wo das Heilige Grab bereits aufgebaut war – nur noch die farbigen Kugeln und anderes schmückende Beiwerk fehlten -  beschlossen die Gläubigen ihre schlichte Andacht. Nach der Karwoche wird der Kreuzweg wieder abgebaut. Er kam bei den Besuchern so gut an, dass der Wunsch laut wurde, dass er jedes Jahr aufgestellt wird, am besten gleich ab Beginn der Fastenzeit. So hätten die Leute mehr Zeit, ihn auch zu beten. Das Höglwörther Herrengrab ist am Karfreitag und Karsamstag von 9 bis 19 Uhr für Besucher geöffnet. Zu jeder vollen Stunde finden musikalisch gestaltete Andachten statt und zu jeder halben Stunde wird der Rosenkranz gebetet. Treffpunkt zum Kinderkreuzweg ist am Karfreitag um 9.30 Uhr am Steg. Die Kinder ziehen dann gemeinsam zum Heiligen Grab, wo ab 10 Uhr die Kinderchöre des Pfarrverbands auftreten. Eine Auferstehungsandacht mit festlichen Werken für zwei Trompeten und Orgel findet  am Ostersonntag um 14 Uhr statt. 

Bericht und Bilder: V. Mergenthal