Unter allen Tieren wird Frieden herrschen: „Da wird der der Wolf beim Lamm wohnen und der Panther beim Böcklein lagern. Kalb und Löwe werden miteinander grasen, und ein kleiner Knabe wird sie leiten. Kuh und Bärin werden zusammen weiden, ihre Jungen beieinanderliegen, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind“, schrieb der Prophet Jesaja (Jesaja 11, 6-8). Diese Vision war heuer Thema der Kinderchristmetten in Anger und Aufham.

     Das Familiengottesdienstteam unter Leitung von Maria Häusl und Irmi Rottenmoser hatte die Kinderkrippenfeier für die Pfarreien Anger und Aufham zusammen mit Gemeindereferentin Marianne Aicher vorbereitet. Mit den Kommunionkindern von 2019 und Kindern des Teams war ein Spiel einstudiert worden. Die Rahmenhandlung: Das unternehmungslustige junge Schaf Tabea erkundet die Welt, während sich seine Eltern große Sorgen machen. Sie warnen Tabea vor den Gefahren, die zum Beispiel durch wilde Tiere drohen.

   An dieser Stelle erinnerte sich ein Schaf an Erzählungen des Hirten Samule von einer Zeit, in der Wolf und Lamm friedlich zusammen wohnen. Lektorin Irmi Rottenmoser trug die Lesung aus dem Buch Jesaja vor. Ein anderes Schaf konterte daraufhin, diese Vision sei nur ein Wunschtraum. Der Stärke setze sich durch, und die Schwachen müssten sich fürchten; das sei in Wahrheit unsere Welt.

   Aufgelockert wurde der Gottesdienst durch Lieder, die vom großen und kleinen Kinderchor unter Leitung von Martina Jakob am Keyboard und durch eine Flötengruppe mit Marie und Laura Klinger, Selina und Alisa Ortner sowie Johanna Prechtl begleitet wurden. Das Spiel wurde durch Lieder, wie das mit Bewegungen gestaltete „Wir singen alle Hallelu“, unterbrochen.

     Lektorin Irmi Rottenmoser las sodann die Erzählung von der Weihnachtsgeschichte nach Lukas. Währenddessen kamen Florian und Clara als Josef und Maria verkleidet durch den Mittelgang nach vorne und legten das Jesuskind in die leere Krippe. Nach den Liedern „Zu Bethlehem geboren“ und „Kommet ihr Hirten“ wurde eine Karte verteilt, aus der die Kinder eine schlichte Krippenszene basteln konnten. Bär, Kuh, Wolf, Schaf, Löwe und Schlage koexistieren im Angesicht des Jesuskindes in der Krippe friedlich miteinander. Gemeindereferentin Marianne Aicher erzählte dazu eine Friedensgeschichte, die sich mitten im Ersten Weltkrieg ereignete, ausgelöst durch mutige Soldaten, die begannen, das Lied „Stille Nacht“ zu singen und damit eine gemeinsame Feier der Soldaten der verfeindeten Lager mitten im Schützengraben auslösten.

   Am Ende gingen die Schafe – wie bei sonstigen Hirtenspielen die Hirten – zur Krippe und verkündeten ihre Botschaft mit der Quintessenz: „Er macht die Welt neu, ganz gewiss. Versuch doch mal, daran zu glauben!“

     Nach den Fürbitten und dem Vaterunser mit Gesten spielte Xaver Rottenmoser an der Ziach das Lied „Stille Nacht“ ein. Die dritten Strophe gestaltete Felix Rottenmoser als Trompeter besonders feierlich. Die Karte mit den Tieren und dem Krippenkind durften die Kinder mit nach Hause nehmen. Vorher hatte in Anger die Bläserklasse mit vorweihnachtlichen Weisen auf das Geheimnis des Festes eingestimmt. In der Pfarrei Piding wurde die Kinderkrippenfeier von den Jungbläsern und dem Kinderchor Piding gestaltet.

Bericht: V. Mergenthal