Die festlichen Klänge der Pidinger Kirchenbläser erfüllten die reich geschmückte Kirche, als Pfarrer Josef Koller, Pastoralreferent Robert Hintereder und die Ministranten einzogen: In der Pfarrkirche Maria Geburt wurde am vergangenen Sonntag das Erntedankfest gefeiert.

Bereits am Samstag hatte der Mesner zusammen mit Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins den Altarraum mit Blumen, Obst- und Gemüsekörben und der großen Erntekrone geschmückt.

Der festliche Erntedankgottesdienst wurde musikalisch umrahmt vom Pidinger Kinderchor, Kirchenchor und den Bläsern unter der Leitung von Anni Utz.

Zur Predigt erzählte Pfarrer Koller die Geschichte der beiden Brüder, die ihre Getreidegarben teilen: Jeder erhält genau gleich viel. Der eine Bruder muß Frau und Kinder ernähren, der andere ist alleinstehend. In der Nacht stehen beide heimlich auf und räumen Garben ihres eigenen Anteils zu dem des Bruders, weil jeder der Meinung ist, der andere habe einen größeren Anteil verdient, so daß am Morgen wieder jeder gleich viel besitzt. In der zweiten Nacht geschieht Gleiches, doch treffen die Brüder diesmal aufeinander, jeder hat den Arm voll Getreidegarben und merkt, daß ihm der andere von seinem Anteil abgeben wollte.

Die schöne Geschichte bildete die Überleitung zu einer besonderen Aktion, die Pfarrer Koller anschließend erläuterte.

Auf Initiative von Carolin Geiger hatten sich am Samstag vor einer Woche ein paar Pidinger Mütter mit ihren Kindern im Pfarrheim getroffen und in mühevoller Kleinarbeit über 70 Erntedankkörbchen gebastelt. Der Pidinger Edeka Goggitsch hatte die Aktion mit einer Warenspende unterstützt, und nun warteten die Erntedankkörbchen mit verschiedenem Obst und Gemüse gefüllt an den Ausgängen der Kirche. Pfarrer Koller segnete die Körbchen und am Ende des Gottesdienstes konnte jeder Kirchenbesucher gegen eine Spende ein Körbchen erwerben.

Der „Verkauf“ der Erntedankkörbchen erbrachte einen Erlös von rund 250 Euro. Das Geld wird dem Verein „Procam e.V. für Kamerun“ gespendet, einem gemeinnützigen Verein, der an drei Orten in Kamerun Projekte unterstützt. So wird beispielsweise in Gobo im Norden Kameruns die Schulbildung für Kinder von kranken oder behinderten Müttern übernommen. In Njinikom unterstützt „Procam“ das Project Hope, ein Projekt, das HIV-Infizierten und deren Familien hilft und Präventionsarbeit im Gesundheitsbereich leistet. In Batouri schließlich gibt es ein kleines Adventistenhospital, dem der Verein mit Medikamenten und Material hilft.