Am Sonntag, den 2. Oktober wurde in der Pfarrkirche Piding der festliche Erntedankgottesdienst gefeiert. Der Obst- und Gartenbauverein mit seiner Vorsitzenden Christine Koch hatte dank reichlicher Erntespenden die Kirche mit Obst und Gemüse, Blumen und anderen Lebensmitteln wunderschön geschmückt und im Altarraum prangte eine große Erntekrone.

Zu den feierlichen Klängen von Orgel und Kirchenbläsern zogen über 20 Ministranten, Gemeindereferentin Marianne Aicher und der Zelebrant des Gottesdienstes, Kaplan Korbinian Wirzberger, in die voll besetzte Pfarrkirche ein. Zur großen Überraschung und Freude der Gläubigen war auch Pidings Pfarrer Josef Koller mit dabei: Er freue sich, dass es ihm heute so gut gehe, dass er diesen Gottesdienst mitfeiern könne, sagte Pfarrer Koller, und er hoffe, in Zukunft öfters wieder dabei zu sein. Herzlicher Applaus zeigte, dass sich die Gottesdienstbesucher mit ihm freuten.

Die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes hatten der Kirchenchor der Pfarrei mit Orgelbegleitung und die Kirchenbläser  unter der Gesamtleitung von Anni Utz übernommen.

Nach der Lesung aus dem Buch Joel – Fürchte dich nicht, fruchtbares Land! Freu dich und juble, denn der Herr hat Großes getan. – folgte das Evangelium nach Lukas über die 10 Aussätzigen, die vom Herrn geheilt werden und von denen nur ein einziger, ein Fremder aus Samarien, umkehrt, um sich zu bedanken.

In seiner Predigt sprach Kaplan Wirzberger von den Christen der Urkirche, die jeden Sonntag alles, was sie entbehren konnten, was gerade geerntet worden war oder was sie zuviel hatten, in die Kirche mitbrachten. Mit den Gaben wurde die Kirche zuerst geschmückt und nach dem Gottesdienst gemeinsam Agape gefeiert, so dass alle zusammensitzen, reden, sich austauschen und mit dem gemeinsamen Essen ihre Beziehungen untereinander fördern konnten. Später wurde das Mitbringen der überschüssigen Gaben durch den Klingelbeutel ersetzt, mit dem Geld für Arme in fernen Ländern gesammelt wird. Er verglich die nach dem Gottesdienst stattfindende Agape mit dem gemeinsamen Mittagessen einer Familie, wo auch alle an einem Tisch zusammenkommen. Genau wie man hier miteinander spricht und sich beteiligt, sollte man sich auch an der  Feier der Messe beteiligen, mitbeten und mitsingen. Kaplan Wirzberger nahm noch Bezug auf die Minibrote, die nach dem Gottesdienst von den Ministranten verkauft wurden. 50% des Erlöses bleiben in der Ministrantenkasse, 50% werden einem sozialen Zweck gespendet. Die Gläubigen sollten ihre Minibrote nicht mit heim nehmen und alleine essen, sondern teilen, wünschte sich Wirzberger, vielleicht mit einem Nachbarn, mit dem man schon lange nicht mehr gesprochen hat. Ihm sei bewusst, dass das Überwindung koste, aber es sei ein schönes Zeichen der Gemeinschaft.

Karl Wimberger hatte mit Grundschülern eine Gabenprozession vorbereitet. Begleitende Texte lasen zwei Ministrantinnen, während die Kinder einen Korb mit regionalen Produkten, einen mit Produkten aus fernen Ländern, einen Blumenstrauß und schließlich Brot und Wein zum Altar brachten. Zum Vaterunser schließlich durften alle Kinder nach vorne kommen und Hand in Hand gemeinsam beten. Nach der Kommunion trat Thomas Kruck aus dem Leitungsteam der Ministranten ans Mikrofon und verabschiedete Milena Frauenschuh  mit einem Buchgeschenk aus dem aktiven Ministrantendienst. Neun Jahre lang hatte sie ministriert, Gruppenstunden für jüngere Ministranten vorbereitet und gehalten und sich auch bei der Vorbereitung von Jugendgottesdiensten eingebracht.

Die Bilder zeigen die geschmückten Kirchen in Piding und Mauthausen. Dort hatte der feierliche Erntedankgottesdienst bereits am Vorabend stattgefunden, ebenfalls zelebriert von Kaplan Wirzberger. Das Schmücken des Gotteshauses hatten Mesnerin Ulrike Traxl und Helga Gruber übernommen.