Im Rahmen der Firmvorbereitung wurde am Samstag, den 21. März um 18.00 Uhr in der Pfarrkirche Piding Maria Geburt ein Jugendgottesdienst gefeiert.

Im Mittelpunkt standen Texte der diesjährigen Misereoraktion. Nachdem Pfarrer Josef Koller die Gottesdienstbesucher und insbesondere die Firmlinge begrüßt hatte, führte Gemeindereferentin Marianne Aicher in die Thematik des Abends ein.

(Quelle: www.misereor.de) Unser Warenkorb wartet nur darauf, gefüllt zu werden. Ob es der virtuelle im Internet ist oder der reale im Supermarkt. Wir sollen uns erst dann gut fühlen, wenn wir etwas kaufen und etwas neues besitzen. Aber wie lange hält dieses Gefühl an? Habe ich nur den schnellen Kick beim Kaufen oder benutze ich die neuen Sachen länger? Und für wen kaufe ich das Produkt? Für mich oder hauptsächlich um anderen zu gefallen? Wir alle kaufen und konsumieren einfach gerne. Allerdings sollten wir uns auch die Frage stellen, wie das neue Produkt hergestellt wurde und ob wir es wirklich brauchen. Wir wissen, dass für viele unserer Produkte – Kleidung, Elek- tronik, Möbel – in vielen Ländern Frauen, Männer, aber auch Kinder schamlos ausgebeutet werden. Sie müssen unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten und bekommen lediglich Hungerlöhne dafür. Durch unser bewusstes Konsumverhalten können wir jedoch klare Zeichen setzen und auf Politik und Wirtschaft einen wirksamen Druck ausüben, diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Wenn wir uns diese ganzen Zusammenhänge des Konsumierens bewusst machen, dann stellen wir fest: Ja, wir laufen leider tatsächlich Gefahr, dass die Konsumflut unseren Blick fürs Wesentliche überschwemmt. Lasst uns daher gemeinsam die Konsumflut brechen und in dieser Fastenzeit konkret damit beginnen.

Häufig stehen wir unter dem Druck, mit anderen mithalten zu wollen. Die gerade gekaufte Jeans oder das neue Smartphone versprechen uns Anerkennung von unseren Freundinnen und Freunden. Unser Konsum richtet sich sehr oft nur nach dem Preis. Für die billigsten Angebote jedoch zahlen Arbeiterinnen und Arbeiter in den Produktionsländern einen hohen Preis: nur wirklich faire Preise hier bei uns können den Arbeiterinnen und Arbeitern in den Produktionsländern menschenwürdige Lebensbedingungen garantieren. Mehr, größer und moderner muss alles sein. Jedes Jahr ein neues Handy, aus Langeweile mal eben ein paar T-Shirts kaufen, mit 16 einen Roller und mit 18 das erste Auto. Das klingt erstrebenswert. Aber macht uns dieser Lebensstil wirklich glücklich und zufrieden? Fördert er nicht vielmehr die eigene Unzufriedenheit, weil das gerade Gekaufte schon bald nicht mehr gut genug ist? Was macht uns wirklich glücklich?

Auch einige Firmlinge waren in den Gottesdienst mit eingebunden und trugen Texte und Fürbitten vor. Zum VaterUnser hörten die Gottesdienstbesucher ein „Zwiegespräch“: Ein Jugendlicher beginnt das VaterUnser zu beten und bekommt plötzlich Antwort von Gott: Die einzelnen Sätze werden genau hinterfragt und der Jugendliche denkt plötzlich genauer darüber nach, was er da eigentlich betet.

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm der Jugendchor der Pfarrei. Schwungvolle Lieder, begleitet von Akkordeon, Gitarre, Flöte und Rhythmusinstrumenten wechselten sich mit getragenen Stücken ab, solistisch gehaltene Stellen mit Chorgesang und insgesamt ergab sich eine bunte Bandbreite: „Aufstehn, aufeinander zugehn“ als schwungvolles Eingangslied, „Du bist der Heilige“ und der Shalom-Kanon als „alte Bekannte“, das „Große Amen“ aus der Masithi-Messe - ein „Lieblingsgesang“ vieler Gemeinden in Südafrika, ein spanisches Marienlied: „Dios te salve Maria“ und mit „Heaven is a wonderful place“ und „This little light of mine“ zwei Gospels, wobei besonders das letztgenannte die Gottesdienstbesucher noch einmal so richtig mitriß.