Die Pfarrkirche in Piding ist der Gottesmutter Maria geweiht und am 08. September wird deren Geburtstag gefeiert. Einer guten Tradition zufolge, wurde dieses Gedenken in Piding mit einer festlichen Messe begangen. Pfarrer Martin Klein war dazu in die Gemeinde am Fuße des Fuderheubergs gekommen, um mit den Gläubigen zu beten. Pfarrer Klein aus Teisendorf organisiert derzeit die Gottesdienstordnung im Pfarrverband Anger-Aufham-Piding, nachdem dort kein Seelsorger mehr als Leiter eingesetzt ist. „Ich bin heute das erste Mal in dieser Kirche“ gab Pfarrer Klein preis. Bei den Pidingern hat der Kirchenmann einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen, denn in anschaulicher Form thematisierte er in seiner Predigt die Stellung der Gottesmutter in der Kirche und für die Menschen und fasste zusammen: „Wie gut dass es Maria gibt.“

Der Pidinger Kirchenchor unter der Leitung von Anni Utz gestaltete die Festmesse mit passenden Liedern und auch im Volksgesang wurden Marienlieder gesungen. Pfarrer Klein bezeichnete in der Predigt die Gottesmutter als Phänomen, die dem Glauben ein anziehendes mütterliches Gesicht verleiht. Die Marienverehrung habe Glaubenskrisen und Kirchenflauten überstanden. Doch wurde die Marienfrömmigkeit auch in Frage gestellt und viele Menschen tun sich heute schwer mit alten Liedern und Mariendarstellungen. „Mancher hat Gott auf ein Abstraktum reduziert und ein Abstraktum braucht keine Mutter“, stellte Pfarrer Klein kritisch in den Raum. Kam dann aber gleich auf den Wallfahrergedanken zu sprechen und verdeutlichte anhand von Beispielen dessen Bedeutung. Viele Titel habe die Gottesmutter Maria im Laufe der Jahrhunderte erhalten und in alten Darstellungen wird sie häufig als Mutter mit breitem Mantel verkörpert. „Jemand unter den Mantel zu nehmen, das war in alter Zeit ein Zeichen für Adoption, jemanden in Schutz zu nehmen“ erklärte der Prediger und hob dazu die Symbolhaftigkeit, die davon ausgeht hervor. Das Fest der Geburt Mariens zu feiern bewahre die Glaubensgemeinde vor Übertreibungen, so der Pfarrer. Denn es werde die Geburt einer erwählten Frau, eines Menschen gefeiert. Nach der festlichen Messe wandte sich Pfarrer Klein mit herzlichen, abschließenden Worten an die Kirchengemeinde. Er überbrachte die besten Grüße des erkrankten Pidinger Seelsorgers Pfarrer Josef Koller und stellte nochmals kurz die Situation dar, dass derzeit die Gottesdienstorganisation von Teisendorf aus erfolge. Dazu bat er die Pfarrangehörigen um Verständnis für die Situation, gab sich aber sehr optimistisch: „Des kriagn ma hin“, meinte er abschließend und rief damit spontanen Applaus der Kirchgänger hervor.

Zu den Bildern: Pfarrer Martin Klein aus Teisendorf feierte mit den Pidingern den Patroziniumsgottesdienst in der Pfarrkiche.

Bericht und Bild: M. Horn