Zur „FrauenZEIT“, die am Sonntagabend im Mauthauser Kircherl gefeiert wurde, waren trotz des milden, frühsommerlichen Wetters etliche Frauen und auch ein paar Männer gekommen. „Starke Frauen in Bibel und Kirche“, so war die Andacht überschrieben, die der Arbeitskreis Liturgie vorbereitet hatte.
Wie es sich bei den „ZEIT“-Andachten schon fast eingebürgert hat, näherte sich das Team dem Thema des Abends von verschiedenen Seiten.
Karl Wimberger übernahm die Begrüßung und war zugleich die etwas spitzzüngige Stimme, die zusammen mit Michaela Menges kurz auf die Rolle der Frau in Kirche und Gesellschaft einging. Während ein Vater in Elternzeit immer noch bewundert wird, wird die Frau schnell zum „Heimchen am Herd“, wenn sie zuhause bleibt, auch in der Kirche bleiben den Frauen „nur“ Positionen wie „Lektorin“ oder „Mesnerin“, während alle höheren Ämter durch Männer besetzt sind. Doch wie sähe ein Sonntagsgottesdienst komplett ohne Frauen aus, fragte Wimberger ein bisschen provokant.
Seine „starke Frau aus der Bibel“ war eine namenlose „heidnische Frau“ aus dem Markusevangelium, die Jesus mutig Contra gibt und auf ihrer Meinung beharrt.
Judith Stöberl, seit über 30 Jahren im Chor engagiert, stellte Kathi Stimmer-Salzeder vor, die Liedermacherin aus Aschau am Inn mit dem besonderen Talent, den christlichen Glauben in einfühlsamen Texten und gängigen Melodien auszudrücken, ein Geschenk, wie sie selbst findet: „Ich darf Lieder machen“, sagt Kathi Stimmer-Salzeder. „Für mich ist das eine Lebenshilfe.“
Elke Dreser hatte Lydia aus der Apostelgeschichte gewählt, Europas erste Christin. Da sie kurzfristig erkrankt war, übernahm Hildegard Schütz-Popp die Aufgabe, Dresers vorbereiteten Text vorzutragen. Lydia begegnet Paulus in Philippi und lässt sowohl sich als auch „ihr Haus“ taufen, was in der Apostelgeschichte anzeigt, dass nun in Philippi der Kern einer Gemeinde vorhanden ist, der sich in Lydias Haus versammelt.
Ulli Traxl sprach über die Muttergottes, berichtete aus ihrem Elternhaus, von jährlichen Wallfahrten nach Altötting und mit welcher stillen Kraft Maria einfach „Ja“ gesagt hat zu dem ungewissen Weg, der ihr durch den Engel Gabriel verkündet worden war.
Der chor.junge.musik mit seinem Leiter Christian Stöberl übernahm die musikalische  Gestaltung der Andacht, passend zum Thema hauptsächlich mit Liedern und Melodien von Kathi Stimmer-Salzeder, was die einzelnen Beiträge perfekt abrundete.