Dass man sich mit vielen verschiedenen Musikgattungen - also „queerbeet“ - wie im Himmel fühlen kann, bewies Chorleiter Christian Stöberl mit seinem Gesangsensemble „chor.junge.musik“, mit dem er kürzlich die Pidinger Pfarrkirche bis auf den letzten Platz füllte. Mit einem bunten Programm von Instrumentalmusik und Gesang, Gospels und Kirchenliedern, sowie Volksmusik und Popsongs begeisterte der Chor die Besucher. Zu einem Höhepunkt gerieten die beiden Songs aus dem titelgebenden Musikfilm-Drama „Wie im Himmel“, nämlich „Fly with me“ und Gabriellas Sång mit den jeweiligen Solistinnen Anne Pipietz, die auch das Solo in „You are holy, my Lord“ aus Südafrika sang und Lisa Poller, die für ihren authentischen Gesang spontanen Applaus erhielt und ihre ausdrucksstarke Stimme nochmals bei der Zugabe aufblühen ließ.

Das Klarinettenquartett mit Isabella Feichtinger, Annette Hauber, Christian Stöberl und Kathi Stöberl spielte stimmungsvoll „Über d’Schneid“ und tänzerisch den Christina-Walzer, an der Gitarre unterstützt von Juliane Chum, die bei der Chaconne aus der Sonate Nr. 4 von Johann   Mattheson (1681-1764) gemeinsam mit Isabella Feichtinger und Kathi Stöberl die Blockflöte spielte. Mit Klarinettenklängen war auch das Terzett „Soave sia il vento“ aus „Cosi fan tutte“ von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) zu hören, das Marisa Kadavanich am Klavier begleitete.

Eine schöne Klangkultur war vom Chor bei „Wohin soll ich mich wenden“ aus der Deutschen Messe von Franz Schubert (1797-1828) zu hören, ebenso wie bei „Möge dir die Sonne täglich scheinen“ von Lorenz Maierhofer (*1956). Reizvoll klang dessen „Ave Maria“ aus der Deutschen Kanonmesse. Dass der Funke sofort auf die Zuhörer übersprang, beruhte auf der engagierten Aufmerksamkeit des Chores auf ihren Dirigenten, der klare Einsätze und Phrasierungen anzeigte. Mit dem Stückerl auf der Ziach im 3/4-Takt „Nur für dich allein“ von Herbert Pixner (*1975) bewies Christian Stöberl seine Vielseitigkeit, die sich auch in den verschiedenen Arrangements der Lieder wiederfand, etwa, wenn er „So nimm denn meine Hände“ von Friedrich Silcher (1789-1860) auf der Ziach einleitete.

Schwungvoll wurde es bei „Fernando“ von ABBA mit den Solistinnen Britta Abele, Isabella Feichtinger und Birigt Lettenmayr mit Klavier- und Cajonbegleitung, bei „Jamaica farewell“ und bei „Hail Holy Queen“ aus dem Film „Sister Act“, zu dem eine beständige Steigerung in Stimmung, Temperament und energiegeladener Musizierfreude hinführte. Dieser Schluss- und Höhepunkt wurde durch langen Applaus gefeiert und mit einigen Zugaben besiegelt, wie zum Beispiel mit „Barbara Ann“ von den Beach Boys, bei dem die gesamte Kirche mitklatschte und dem bereits erwähnten Lied von Gabriella über die persönliche Suche nach Freiheit und dem Himmel, den sie irgendwo finden werde. Die Sehnsucht, die aus dem Liedtext spricht, spiegelte sich auf manchem Gesicht im Chor. Chorsänger Martin Ditz bedankte sich im Namen aller bei Christian Stöberl und überreichte als Geschenk einen Restaurant-Gutschein.

 

Pflegen schöne Volksmusik: Kathi Stöberl, Christian Stöberl, Isabella Feichtinger, Annette Hauber und Juliane Chum.

 

Begeistert mit der Darbietung seines vielfältigen Programms: der „chor.junge.musik“.

 

Verkörpert musikalisch authentisch Gabriella aus dem Film „Wie im Himmel“: Lisa Poller

Fotos und Bericht: Brigitte Janoschka