Während das Gebiet um den Obersalzberg in den 1930er-Jahren zum Machtzentrum der Nationalsozialisten wurde, erlitten zahlreiche Menschen in der Region Verfolgung und Entrechtung. Der Vortrag beleuchtet individuelle Schicksale aus der Dauerausstellung Idyll und Verbrechen der Dokumentation Obersalzberg – etwa die Geschichte von Felicitas Moderegger, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft vom Königssee fliehen und ihre Familie zurücklassen musste, oder Gustav Ortenau, einst angesehener Arzt in Reichenhall, der aus dem Berufsleben gedrängt und zur Emigration gezwungen wurde. Diese und weitere Lebensgeschichten stehen exemplarisch für das Schicksal Verfolgter im gesamten NS-Reich. Doch welche Bedeutung haben diese Schicksale für das heutige Erinnern? Wie können sie sichtbar gemacht und vor dem Vergessen bewahrt werden? Diese und weitere Fragen sollen beleuchtet und ein Raum für Diskussion geschaffen werden.
Vortragende: Leonie Clara Zangerl, M.Ed.