Liebe Geschwister im Glauben,

 

es ist unruhig in unserer Gesellschaft: Die Sorgen, wie es weitergeht, ob unsere Demokratie eine gute Zukunft hat, wie wir gut miteinander leben können, treiben viele Menschen um. Wir haben in den großen Demonstrationen der letzten Wochen gesehen, wie viele Menschen beunruhigt sind über den Zustand unseres Landes und über die Gefahren, die sichtbar und hörbar werden. Die Verschiedenheit und plurale Wirklichkeit in einer offenen Gesellschaft dürfen nie dazu führen, dass Gegensätze aufgebauscht, Hass gefördert, Polarisierung vertieft und Verschwörungstheorien verbreitet werden. Das zerstört ein Gemeinwesen.

 

Aber was ist die Grundlage der Gemeinsamkeiten in unserem Land, in unserer Demokratie, in unserem Gemeinwesen? Das wichtigste Bekenntnis ist: Alle Menschen sind gleich an Würde, niemand steht über dem anderen. Nicht Geburt, Religion, Geschlecht, Einkommen, Gesundheit oder Krankheit, Jugend oder Alter sind entscheidend für die Würde des Menschen. Alle sind gleich an Würde! Niemand ist überflüssig! Diese Grundlage unserer Gesellschaft beruht auf einem Vertrauen, auf einem Glauben: Denn empirisch beweisen können wir diese Grundannahme von der Gleichheit aller Menschen nicht.

Ganz am Anfang dieses Glaubens steht eine biblische Überlieferung: Jeder Mensch ist Bild des lebendigen Gottes. Alle Menschen sind deshalb Geschwister, weil sie einen gemeinsamen Ursprung haben. Das sind scheinbar einfache Worte, die aber bedeutsame Konsequenzen haben, wenn sie auf die Wirklichkeit einer Gesellschaft, auf das politische Handeln, auf das Miteinander der Menschen angewandt werden. Und ohne diesen starken Glauben an den gemeinsamen Ursprung ist eine Gesellschaft in Gefahr, nur noch in Einzel- oder Gruppeninteressen zu denken und Gegensätze zu vertiefen.

 

Liebe Schwestern und Brüder, in diesem Jahr feiern wir in unserem Erzbistum ein besonderes Jubiläum: Vor 1.300 Jahren kam der Hl. Korbinian nach Freising und hat die Wege gebahnt zur Gründung unseres Erzbistums. Es gab schon seit der römischen Zeit christliches Leben in Bayern und auch in unserer Heimat, aber es war flüchtig und nicht wirklich nachhaltig gefestigt. Mit Korbinian hält auch die alle in den Blick nehmende Taufe bei uns Einzug und wird erneuert. Damit verbreitet sich das Bekenntnis zu einem Gott, der der Vater aller Menschen ist, der in seinem Sohn unser aller Bruder geworden ist und der in der Kraft des Geistes in jedem Menschen wirkt. Damit wird der Glaube, dass alle Menschen gleich an Würde und Bild des lebendigen Gottes sind, in unserer Geschichte endgültig lebendig.

Gerade in den aktuellen Diskussionen um unsere Gegenwart und Zukunft sollten wir das nicht vergessen: Ohne diese Vergewisserung der Anfänge werden wir nicht gut weitergehen können. Davon bin ich überzeugt. In diesem Sinn kann man sagen: Auch wenn nicht alle Menschen in unserem Land Christen sind, ist doch die biblische Prägung bedeutsam für die Zukunft der Demokratie. Denn was sollte als Grundlage an diese Stelle rücken?

 

In der Taufe wird diese Wirklichkeit in besonderer Weise sichtbar. Die Taufe ist das wirksame sakramentale Zeichen, das die Tür zum Glauben öffnet. Durch die Taufe werden wir in die Gemeinschaft mit dem dreieinen Gott aufgenommen. Über uns öffnet sich der Himmel – so wie bei der Taufe Jesu. Und wir dürfen glauben, dass unser Leben bei Gott auf ewig geborgen ist. Das macht auch der Ritus der Taufe deutlich. Denn:

  • Wir werden getauft auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
  • Das Wasser ist Zeichen der Reinigung und des neuen Lebens.
  • Die Salbung mit Chrisam stellt uns für immer an die Seite Christi, des Gesalbten.

Die Taufe ist der Augenblick im Leben, in dem wir – als Kind oder Erwachsener – hineingenommen werden in eine neue Wirklichkeit, die uns durch den Tod und die Auferstehung Jesu eröffnet wurde. In der Taufe wird die Tür geöffnet, aber hindurchschreiten muss jeder von uns selbst. Und zwar immer wieder aufs Neue.

 

Die Taufe wird auf unterschiedliche Weise gefeiert, ob im kleinen Kreis oder während der Feier der Sonntagsmesse: Es ist immer ein einmaliges und wirkmächtiges Ereignis, eine aufgestoßene Tür, die uns ermöglicht, unter einem offenen Himmel zu leben. Der geöffnete Himmel ist ein für allemal da, aber wir müssen selbst den Blick zum Himmel bewegen. Deswegen ist es so wichtig, dass wir uns immer wieder an unsere eigene Taufe erinnern und sie auch in der Gemeinschaft der ganzen Kirche erneuern. So wollen wir es auch in diesem Jubiläumsjahr 1.300 Jahre nach der Ankunft des Hl. Korbinian in Freising tun.

Über die Taufe gilt, dass sie uns hineinnimmt in das Sterben und die Auferstehung Jesu: „Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir … in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln.“ (Röm 6,4) Wir sind auf seinen Tod hin getauft, auf seine Auferstehung und auf das neue Leben. Wir gehören zu ihm für immer. Auch wenn unser Glaube schwach ist, wenn wir suchen und zweifeln, die Gemeinschaft der Getauften trägt uns, auch in all ihrer Unvollkommenheit. Christus selbst trägt uns!

Deshalb finde ich es schön, wenn im Tauf-Ritus vom Priester an den Täufling die Frage gestellt wird: „Was erbittest du von der Kirche Gottes?“ Und die Antwort des Täuflings oder stellvertretend der Eltern für das Kind, lautet: „Den Glauben.“ Denn der Glaube ist nicht unsere persönliche Leistung, sondern er braucht das Getragenwerden von der Gemeinschaft, in der wir alle Gleiche sind. Die Taufe überwindet Unterschiede und Trennungen, überbrückt Gräben: „Denn ihr alle … habt Christus angezogen.“ Es gibt nicht mehr männlich und weiblich, nicht Sklaven und Freie, „denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.“ (Gal 3,27f.)

 

 

Sie alle, liebe Geschwister im Glauben, haben schon Taufen erlebt und dabei erfahren, wie die Zeichen der Taufe etwas erzählen von dieser neuen Wirklichkeit des Lebens. Die Symbole, wie das Wasser, sind stark. Auch der Chrisam, der auf Christus hinweist und betont: Alle Getauften sind Gesalbte des Herrn, Könige, Propheten und Priester. Die Würde der Taufe ist groß! Sie ist wie die Arche, die uns rettet, so wie es in der heutigen Lesung aus dem Petrusbrief heißt: Die Taufe „dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, der in den Himmel gegangen ist“ (1 Petr 3,21f.). Als Getaufte leben wir deshalb in der Wirklichkeit des Reiches Gottes, das schon angebrochen ist mit der Verkündigung des Evangeliums und sich erfüllt im Tod und in der Auferstehung Jesu Christi.

 

Hat das alles wirklich etwas zu tun mit der Sorge um die Zukunft unseres Gemeinwesens? Ich meine: sehr viel! Wenn wir uns in diesem Jubiläumsjahr auf den Weg machen, unsere eigene Taufe wieder zu erneuern, dann geben wir damit auch in unserem Land ein Zeugnis dafür, dass wir an die von Gott geschenkte gleiche Würde aller Menschen glauben. Die Getauften sind Botschafterinnen und Botschafter der großen Liebe Gottes, die das Heil der ganzen Welt will. Auch für Menschen, die nicht getauft sind, die nicht an den christlichen Gott glauben, bleibt es bedeutsam, dass inmitten einer offenen Gesellschaft die Gemeinschaft von Christinnen und Christen diese neue Wirklichkeit verkündet und lebt. Der Ausgangspunkt dieses neuen Lebens in Gott, der in jedem Menschen lebendig gegenwärtig wird, ist das öffentliche Bekenntnis in der Taufe. Wer getauft wird oder seine Kinder taufen lässt, gibt ein Zeichen der Hoffnung, das wirksam ist für die ganze Gesellschaft. Deswegen bekümmert es mich, dass in den letzten Jahren die Zahl der Taufen auch in christlichen Familien zurückgegangen ist.

 

Wir wollen in diesem Jahr besonders auf das Sakrament der Taufe schauen und Initiativen der Tauferinnerung und -erneuerung befördern. Wir wollen mit zugewandter Überzeugungskraft zur Taufe einladen! Liebe Seelsorgerinnen und Seelsorger, liebe Geschwister, bitte ermutigen Sie zur Taufe und helfen Sie mit, dass Menschen den Weg finden können, diese Tür für sich und ihre Kinder zu öffnen. Dazu ist es auch wichtig, die Familien in der Taufvorbereitung und in der Zeit danach gut zu begleiten, und keine unnötigen Hindernisse für die Feier der Taufe zu errichten, sondern offen einzuladen, damit Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Taufe wollen und empfangen können.

 

Die Tauferinnerung ist eine Einladung an alle, sich neu dieses großen Geschenkes bewusst zu werden und sie neu zu beleben. Wir richten uns auch an die, die formell die Kirche verlassen haben, und vielleicht doch ihren Glauben bestärken und ihre Taufe erneuern wollen und die vielleicht überlegen, auch wieder einzutreten in die sichtbare Gemeinschaft der Kirche. Dazu möchte ich Sie ermutigen!

 

Denn die Taufe macht auch deutlich, dass wir in der Kirche alle Mitverantwortung tragen für das Leben des Glaubens. Das Leitwort unseres Jubiläumsjahres lautet ja „Glauben leben“, und das gilt für alle. Wenn Papst Franziskus von einer synodalen Kirche spricht und wir uns darum auch in unserem Erzbistum bemühen, dann geht es dabei um die gemeinsame Verantwortung, das Evangelium sichtbar und hörbar zu machen und die Zeichen des Reiches Gottes erfahrbar werden zu lassen. Das ist auch ein Beitrag der Christen für eine gute Zukunft unseres Gemeinwesens.

 

Wenn Jesus im heutigen Evangelium von Umkehr spricht und vom Glauben (vgl. Mk 1,12-15), dann spricht er nicht zunächst von einer moralischen Anstrengung, sondern von einem neuen Blick auf die Wirklichkeit. Er lädt uns ein, die Welt mit neuen Augen zu sehen: mit Augen des Glaubens, damit wir den offenen Himmel sehen und die Welt anschauen als eine Welt, die geprägt ist von den Zeichen des Reiches Gottes. So können wir „Glauben leben“. Möge dieses Jahr des Bistumsjubiläums einen Anstoß geben, in den unterschiedlichsten Situationen zur Taufe einzuladen. Ob ein Kind getauft wird im Kreis der Familie, eine Schülerin oder ein Schüler im Klassenverband oder Erwachsene in der Osternacht: Alle Feiern der Taufe öffnen Türen zum Leben! Und darauf kommt es an.

 

Liebe Schwestern und Brüder, versuchen wir, in dieser Österlichen Bußzeit gemeinsam den Weg zu gehen zu einer tiefen und frohmachenden Tauferneuerung, zu einer Glaubenserneuerung, die ihren Höhepunkt feiert in der Osternacht, wenn wir diesen Glauben in der Gemeinschaft des Volkes Gottes neu bekennen.

 

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Österliche Bußzeit und ein frohes Osterfest. Von Herzen segne und grüße ich Sie

Ihr

 

 

Reinhard Kardinal Marx

Erzbischof von München und Freising

 

 

München, im Februar 2024

Viele neue Veranstaltungen, Kurse und Workshops – und natürlich auch altbewährte Angebote – warten auf Sie/ Euch.
Wir laden Sie/ Euch alle herzlich ein, das neue Jahresprogramm unter www.bildungswerk-bgl.de zu entdecken und an den vielfältigen Angeboten teilzunehmen. Wir freuen uns auf inspirierende Begegnungen und bereichernde Erfahrungen im kommenden Jahr.

Herr, sieh, den du liebst er ist krank. So haben Martha und Maria  Jesus über den Zustand ihres Bruders Lazarus informiert. Herr, sieh, den du liebst er ist krank. A unsre Schöpfung - mit der uns Menschen auftragen worden ist verantwortlich umzugehn - ist krank. Is mit da Kirch’- hab i mir dacht – ned a so? Scho vor 39 Jahr – hat da inzw. verst. Kardinal König gsagt: die Kirche ist krank. Sie kämpft ums Überleben. A 2019 durchgeführte Prognose von Forschern der Uni Freiburg besagt: bis 2060 werden die beiden Großkirchen in Deutschland gegenüber heut' ihre Mitgliedszahlen halbieren. Der Staat jedoch bedenkt die Kirchen weiterhin großzügig mit Geldern. Er sollte damit aufhören. Auch um das Sterben der Kirchen nicht länger herauszuzögern. (Daniela Wakonigg)
 
Oiwei mehr machen sich engagierte und gläubige Christen - Hauptamtliche und Ehrenamtliche, Frauen und Männer – Gedanken …  bestimmt a ihr, wia des weitergeh’ soll. Pfr. Anghel zelebriert heia drei mal Osternacht - für mi grenzwertig - i hab alloa des Jahr scho 21 Beerdigungen ghabt – kommende Woch’ wieder drei … für mi a grenzwertig. Und d’ Leut’, die sich mit dem ned ausanandsetzn und koan Einblick habn bestehn in am andern Kontext teilweis oiwei no auf Einzeltaufen. Pastoralpläne, Dekanatssitzungen, Wilpartinger Gespräche, Seelsorgetage, ganz vui Papier und Mails werdn verschickt (oft scho Monate vorher), aber „die Wächter des Volkes sind blind, sie merken allesamt nichts. Es sind lauter stumme Hunde. Sie können nicht bellen. Träumend liegen sie da und haben gerne ihre Ruhe.“ (Jes 56,10)
 
I griag's oiwei wieda ab … erst letztens bei am Taufgespräch, wenn’s hoaßt: zölibatär lebende alte Männer gebn Ratschläge für die Sexualität vor und in der Ehe. Das scheint Entscheidungsträgern aber oiwei no ned aufzufallen, da sie vuifach um sich selbst kreisen und realitätsfremd san. Die überalterte Männergesellschaft des Vatikans hat für oiwei mehr Leut’ scho längst de Bodenhaftung und Glaubwürdigkeit für den Alltag der Menschen verloren. Für vui Leut’ - i hab selbst drei Kinder - is d’Kirch a Institution, weit weg von ihrer eignen Lebenswelt mit manchmal ned nachvollziehbaren Dogmen bzw. Glaubenswahrheiten und kirchenrechtlichen Bestimmungen. Vo dene, die noch Mitglieder der Kirch’ san, hat sich a Teil bereits innerlich abgewendet und sie sind „draußen“.  Vui von eana nehmen sich längst as Recht, ned den Lehren der Kirch, sondern ihrem eignen Gewissen zu folgen. Stattdessen wird liaba in Kauf gnumma, dass ihre Schäfchen im Amazonasgebiet, wo akuter Priestermangel herrscht, hoid ned gehütet werdn und dass bei uns oa Kirchenaustrittsrekord den nächsten jagt.
 
Herr, sieh, den du liebst er ist krank. I mag de Kirch’ - oiwei scho -  denn für mich is sie trotz allem a sinnstiftende Gemeinschaft und mit meim Traumberuf möcht’ i - soweit’s ma gelingt – positiv zu dieser Kirch’ beitragen … für ALLE Menschn … dennoch … is d’Kirch meiner Meinung nach -  und des tut mir gscheid weh -  ziemlich ogschlagn … krank. Koa große Organisation kommt ohne Hierarchie aus, das ist klar. Aber es gibt zwei Arten von Hierarchien: a „Hierarchie des Lebendigen“, wo a ständiger Austausch auf Augenhöhe stattfind’ und a „Hierarchie des Todes“, wo sich die Zentrale wie ein Hirn verhält, das sich ned um den restlichen Leib kümmert.
 
Als Jesus hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Da Schbezi krank … und Jesus rührt sich ned vom Fleck. Träumend liegen sie da und haben gerne ihre Ruhe (Jes 56,10). Is heut’ – oft denk i drüber nach-  angesichts der krankn Kirch ned a so?  I versteh's oafach ned! Man hat den Eindruck, dass verantwortliche Entscheidungsträger vui verschlafen (wollen),  andrerseits hat ma aber a grad bei der fünften Synodalversammlung in Frankfurt gsehn, wie unterschiedlich de Strömungen, Ansichten und Meinungen unter den Bischöfen san.
 
Und wenn’s scho in oam Dekanat in manche Sachan koa Einigkeit gibt … wie soll’s die dann bei den dt. Bischöfen geben? Beispiele … ned weit weg: entweder Requiem bei am Todesfall oder Trauerredner is mir erzählt wordn. Woanders gibt’s koa Requiem mehr, sondern nur no Wort-Gottes-Feiern. A Diakon feiert dort -  aufgrund des Personalmangels -  heuer die Osternacht als WGF, während diese Form des Gottesdienstes woanders Samstag/Sonntag - zur Hauptgottesdienstzeit - oiwei no abglehnt wird. Liaba gibt’s gar koan Gottesdienst. Is des ned krank?
Vagess ma aber a die bei uns ned, die sagn:  in a WGF do gangat i nia, des is ja bloß a hoibate Mess …  is des ned a krank? D’ ewige Anbetung is a Auslaufmodell, genauso da Rosenkranz, de Bittgäng’ und d’Fronleichnamsprozession. Zur Gräbersegnung an Allerheiligen Nachmittag is ned selbstverständlich a Musi zu griagn, aber oiwei wieda wird am Zölibat rumgrittn, anstatt über die eigene Beziehung zum Herrgott nachzudenken und als Christ zu leben. Heut’ bemüht sich Papst Franziskus – mit vui Gegenwind in eignen Reihen - Veränderung anzuregen: Barmherzigkeit statt Opferkult; Ermutigung statt Verängstigung; Christliche Spiritualität statt klerikaler Herrschaft „von oben nach unten“ … dennoch is d’Kirch krank.  
 
Herr, sieh, den du liebst er ist krank. Des, was Jesus drauf antwort' is scho seltsam: Diese Krankheit führt nicht zum Tod, sondern dient der
Verherrlichung Gottes: durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Für mi hoaßt des: a wenn d'Kirch krank is … sie wird' ned sterbn!  Den „ältesten Verein der Welt“ -  so wia a Schbezl vo mir moi gsagt hat – wird’s oiwei gebn.  Und selbst Jesus sagt: die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. (Mt 16,18).
 
Die Kirch' – und wir alle san durch die Taufe Kirch' - ist trotz so manch' chronischer, d. h. oiwei wieder kehrender Wehwehchen und Krankheiten koa Auslaufmodell !!  a, wenn's uns manchmoi so vorkimmt. Kirch’ hat Zukunft, weil Gott Zukunft hat, weil Gott uns Zukunft schenkt, weil Gott uns Leben und ned den Tod bereiten will. Vagess ma aber oans ned - und damit miassn mia uns abfinden - der Tod und des Wieder-lebendig-werden vo Lazarus kann uns drauf hinwei­sen, dass oft wirklich erst was sterben muss, damit's weitergeht. Da Baum schmeißt im Herbst a seine Blattl ab, bevor’s im Frühjahr wieda austreibn. I glaub a in da Kirch’ – und mia san mitten drin - muss in dem wia’s scho oiwei war hoid manches sterben, damit was Neues entstehn und wieda wachsen ko.
 
Herr, er riecht aber schon. A wenn mir – und uns alle - wahrscheinlich manches gscheid stinkt .. i glaub, dass für uns alle ganz wichtig is, ned oiwei nur auf des hinzuschaun, was bei uns erstarrt, abgestorben oder scho tot is.  Trau' ma uns ungewohnte Schritte zu und Veränderungen ozumpacka. Und dabei denk i dro, dass da Liturgiekreis in Piding de Zeit Andachten ins Leben gruafa hat und a heia de Karfreitagsliturgie übernimmt. Sche, dass sich Christen in unserm PV engagieren Kinder – Gde, WGF und Maiandachten selbst zu gestalten.  
 
Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.  D’ Kirch vertritt a Botschaft, die oiwei no hoch aktuell ist …  Botschaften des christlichen Glaubens. Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Nächstenlieb, die Verheißung eines ewigen Lebens bei Gott, sein guter Schöpferwille für die Welt und die menschliche Würde.
 
Damit „Gottes Herrlichkeit“ auch in unsrem PV sichtbar wird, brauchn wir Menschen, die sich auf die Suche nach Gott machen, sich für IHN öffnen, um IHM persönlich zu begegnen. Mia brauchn Menschen, die wie Maria und Marta ihren Glauben auch vor anderen bekennen und leben. Mia brauchn Menschen, die ned aufhörn nach Gott zu fragen und a moi wos Neues probiern. I möcht euch alle ermuntern und auffordern: zoagt’s allen: de Kirch’ gibt’s, weil Menschen a heut no vom Wort Gottes troffa san und drauf antwortn möchtn, so wie ihr des heut’ getan habt’s, weil’s da sads. I glaub, nur wenn wir bereit san uns selbst oiwei wieder zu hinterfragen - i mi genauso - nachzudenken, zu diskutieren und vor allem hinzuschauen auf das, was bereits eingeschlafen und abgestorben ist, nur dann kann neues Leben erwachen … wie bei Lazarus.
 

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