Herr, sieh, den du liebst er ist krank. So haben Martha und Maria  Jesus über den Zustand ihres Bruders Lazarus informiert. Herr, sieh, den du liebst er ist krank. A unsre Schöpfung - mit der uns Menschen auftragen worden ist verantwortlich umzugehn - ist krank. Is mit da Kirch’- hab i mir dacht – ned a so? Scho vor 39 Jahr – hat da inzw. verst. Kardinal König gsagt: die Kirche ist krank. Sie kämpft ums Überleben. A 2019 durchgeführte Prognose von Forschern der Uni Freiburg besagt: bis 2060 werden die beiden Großkirchen in Deutschland gegenüber heut' ihre Mitgliedszahlen halbieren. Der Staat jedoch bedenkt die Kirchen weiterhin großzügig mit Geldern. Er sollte damit aufhören. Auch um das Sterben der Kirchen nicht länger herauszuzögern. (Daniela Wakonigg)
 
Oiwei mehr machen sich engagierte und gläubige Christen - Hauptamtliche und Ehrenamtliche, Frauen und Männer – Gedanken …  bestimmt a ihr, wia des weitergeh’ soll. Pfr. Anghel zelebriert heia drei mal Osternacht - für mi grenzwertig - i hab alloa des Jahr scho 21 Beerdigungen ghabt – kommende Woch’ wieder drei … für mi a grenzwertig. Und d’ Leut’, die sich mit dem ned ausanandsetzn und koan Einblick habn bestehn in am andern Kontext teilweis oiwei no auf Einzeltaufen. Pastoralpläne, Dekanatssitzungen, Wilpartinger Gespräche, Seelsorgetage, ganz vui Papier und Mails werdn verschickt (oft scho Monate vorher), aber „die Wächter des Volkes sind blind, sie merken allesamt nichts. Es sind lauter stumme Hunde. Sie können nicht bellen. Träumend liegen sie da und haben gerne ihre Ruhe.“ (Jes 56,10)
 
I griag's oiwei wieda ab … erst letztens bei am Taufgespräch, wenn’s hoaßt: zölibatär lebende alte Männer gebn Ratschläge für die Sexualität vor und in der Ehe. Das scheint Entscheidungsträgern aber oiwei no ned aufzufallen, da sie vuifach um sich selbst kreisen und realitätsfremd san. Die überalterte Männergesellschaft des Vatikans hat für oiwei mehr Leut’ scho längst de Bodenhaftung und Glaubwürdigkeit für den Alltag der Menschen verloren. Für vui Leut’ - i hab selbst drei Kinder - is d’Kirch a Institution, weit weg von ihrer eignen Lebenswelt mit manchmal ned nachvollziehbaren Dogmen bzw. Glaubenswahrheiten und kirchenrechtlichen Bestimmungen. Vo dene, die noch Mitglieder der Kirch’ san, hat sich a Teil bereits innerlich abgewendet und sie sind „draußen“.  Vui von eana nehmen sich längst as Recht, ned den Lehren der Kirch, sondern ihrem eignen Gewissen zu folgen. Stattdessen wird liaba in Kauf gnumma, dass ihre Schäfchen im Amazonasgebiet, wo akuter Priestermangel herrscht, hoid ned gehütet werdn und dass bei uns oa Kirchenaustrittsrekord den nächsten jagt.
 
Herr, sieh, den du liebst er ist krank. I mag de Kirch’ - oiwei scho -  denn für mich is sie trotz allem a sinnstiftende Gemeinschaft und mit meim Traumberuf möcht’ i - soweit’s ma gelingt – positiv zu dieser Kirch’ beitragen … für ALLE Menschn … dennoch … is d’Kirch meiner Meinung nach -  und des tut mir gscheid weh -  ziemlich ogschlagn … krank. Koa große Organisation kommt ohne Hierarchie aus, das ist klar. Aber es gibt zwei Arten von Hierarchien: a „Hierarchie des Lebendigen“, wo a ständiger Austausch auf Augenhöhe stattfind’ und a „Hierarchie des Todes“, wo sich die Zentrale wie ein Hirn verhält, das sich ned um den restlichen Leib kümmert.
 
Als Jesus hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Da Schbezi krank … und Jesus rührt sich ned vom Fleck. Träumend liegen sie da und haben gerne ihre Ruhe (Jes 56,10). Is heut’ – oft denk i drüber nach-  angesichts der krankn Kirch ned a so?  I versteh's oafach ned! Man hat den Eindruck, dass verantwortliche Entscheidungsträger vui verschlafen (wollen),  andrerseits hat ma aber a grad bei der fünften Synodalversammlung in Frankfurt gsehn, wie unterschiedlich de Strömungen, Ansichten und Meinungen unter den Bischöfen san.
 
Und wenn’s scho in oam Dekanat in manche Sachan koa Einigkeit gibt … wie soll’s die dann bei den dt. Bischöfen geben? Beispiele … ned weit weg: entweder Requiem bei am Todesfall oder Trauerredner is mir erzählt wordn. Woanders gibt’s koa Requiem mehr, sondern nur no Wort-Gottes-Feiern. A Diakon feiert dort -  aufgrund des Personalmangels -  heuer die Osternacht als WGF, während diese Form des Gottesdienstes woanders Samstag/Sonntag - zur Hauptgottesdienstzeit - oiwei no abglehnt wird. Liaba gibt’s gar koan Gottesdienst. Is des ned krank?
Vagess ma aber a die bei uns ned, die sagn:  in a WGF do gangat i nia, des is ja bloß a hoibate Mess …  is des ned a krank? D’ ewige Anbetung is a Auslaufmodell, genauso da Rosenkranz, de Bittgäng’ und d’Fronleichnamsprozession. Zur Gräbersegnung an Allerheiligen Nachmittag is ned selbstverständlich a Musi zu griagn, aber oiwei wieda wird am Zölibat rumgrittn, anstatt über die eigene Beziehung zum Herrgott nachzudenken und als Christ zu leben. Heut’ bemüht sich Papst Franziskus – mit vui Gegenwind in eignen Reihen - Veränderung anzuregen: Barmherzigkeit statt Opferkult; Ermutigung statt Verängstigung; Christliche Spiritualität statt klerikaler Herrschaft „von oben nach unten“ … dennoch is d’Kirch krank.  
 
Herr, sieh, den du liebst er ist krank. Des, was Jesus drauf antwort' is scho seltsam: Diese Krankheit führt nicht zum Tod, sondern dient der
Verherrlichung Gottes: durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Für mi hoaßt des: a wenn d'Kirch krank is … sie wird' ned sterbn!  Den „ältesten Verein der Welt“ -  so wia a Schbezl vo mir moi gsagt hat – wird’s oiwei gebn.  Und selbst Jesus sagt: die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. (Mt 16,18).
 
Die Kirch' – und wir alle san durch die Taufe Kirch' - ist trotz so manch' chronischer, d. h. oiwei wieder kehrender Wehwehchen und Krankheiten koa Auslaufmodell !!  a, wenn's uns manchmoi so vorkimmt. Kirch’ hat Zukunft, weil Gott Zukunft hat, weil Gott uns Zukunft schenkt, weil Gott uns Leben und ned den Tod bereiten will. Vagess ma aber oans ned - und damit miassn mia uns abfinden - der Tod und des Wieder-lebendig-werden vo Lazarus kann uns drauf hinwei­sen, dass oft wirklich erst was sterben muss, damit's weitergeht. Da Baum schmeißt im Herbst a seine Blattl ab, bevor’s im Frühjahr wieda austreibn. I glaub a in da Kirch’ – und mia san mitten drin - muss in dem wia’s scho oiwei war hoid manches sterben, damit was Neues entstehn und wieda wachsen ko.
 
Herr, er riecht aber schon. A wenn mir – und uns alle - wahrscheinlich manches gscheid stinkt .. i glaub, dass für uns alle ganz wichtig is, ned oiwei nur auf des hinzuschaun, was bei uns erstarrt, abgestorben oder scho tot is.  Trau' ma uns ungewohnte Schritte zu und Veränderungen ozumpacka. Und dabei denk i dro, dass da Liturgiekreis in Piding de Zeit Andachten ins Leben gruafa hat und a heia de Karfreitagsliturgie übernimmt. Sche, dass sich Christen in unserm PV engagieren Kinder – Gde, WGF und Maiandachten selbst zu gestalten.  
 
Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.  D’ Kirch vertritt a Botschaft, die oiwei no hoch aktuell ist …  Botschaften des christlichen Glaubens. Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Nächstenlieb, die Verheißung eines ewigen Lebens bei Gott, sein guter Schöpferwille für die Welt und die menschliche Würde.
 
Damit „Gottes Herrlichkeit“ auch in unsrem PV sichtbar wird, brauchn wir Menschen, die sich auf die Suche nach Gott machen, sich für IHN öffnen, um IHM persönlich zu begegnen. Mia brauchn Menschen, die wie Maria und Marta ihren Glauben auch vor anderen bekennen und leben. Mia brauchn Menschen, die ned aufhörn nach Gott zu fragen und a moi wos Neues probiern. I möcht euch alle ermuntern und auffordern: zoagt’s allen: de Kirch’ gibt’s, weil Menschen a heut no vom Wort Gottes troffa san und drauf antwortn möchtn, so wie ihr des heut’ getan habt’s, weil’s da sads. I glaub, nur wenn wir bereit san uns selbst oiwei wieder zu hinterfragen - i mi genauso - nachzudenken, zu diskutieren und vor allem hinzuschauen auf das, was bereits eingeschlafen und abgestorben ist, nur dann kann neues Leben erwachen … wie bei Lazarus.
 

„Die Not wird immer größer….“, „Essen oder heizen….“

So ähnliche Aussagen kann man derzeit vermehrt hören. Sie zeigen, dass immer mehr Menschen Probleme bekommen und nicht wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen.

In unseren Pfarrkirchen Anger und Aufham und der Kirche in Mauthausen ist eine Lebensmittelkiste ein kleines Zeichen dafür, dass in dieser Not niemand allein gelassen wird.

In diese Kiste können von allen, die es sich noch gut leisten können, haltbare und gut verpackte Lebensmittel hineingelegt werden. Wer in Not ist, kann sich daraus etwas nehmen.

Unauffällig und anonym in die Kirche gehen zu können ist dabei ein wichtiger Grundgedanke. Niemand muss wissen, dass jemand in Not ist und niemanden braucht es zu interessieren, wer helfen mag und kann.  Von Mensch zu Mensch soll das ohne große Organisation und Koordination von statten gehen. Die Kiste darf und wird manchmal leer sein …. und darauf warten, dass jemand kommt und sie füllt.

Die Kiste wird hoffentlich immer wieder gefüllt sein und zeigen: wir denken an euch und sorgen füreinander.

Ob das so einfach funktionieren wird, wie es gedacht ist, wird sich noch zeigen.

Aber wir feiern in diesen Tagen das Martinsfest wo auch jemand „ganz einfach“ die Not (des Bettlers) gesehen und gehandelt hat, indem er spontan und ohne groß zu diskutieren und zu organisieren seinen Mantel geteilt hat.

Seinem Beispiel könnten nun nach und nach alle folgen, die bei einem Besuch der Kirche einen Blick auf die Kiste werfen und sie bei Bedarf immer wieder ein wenig füllen.

Geholfen werden kann so - wenn auch nur durch einen kleinen Beitrag- denen, die in Not sind. Als Kirche, als Christen, als Menschen können wir so füreinander da sein, wie Jesus es in seiner Botschaft der Nächstenliebe vorgelebt hat.

 

Wer helfen möchte: Bitte nur gut verpackte und haltbare Lebensmittel in die Kiste legen (Konserven, Nudeln, Reis, Saft)

 

Dieser Aushang hängt in den Pfarrkirchen aus:

 

Die Lebensmittelkiste in Mauthausen wartet bereits etwas gefüllt im Kirchenraum hinten links auf Spender und Menschen, die Hilfe benötigen:

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