Es gibt verschiedenste Mittel, um aufkeimendem „Novemberblues“ entgegen zu wirken. Eines davon ist der Besuch eines mitreißenden Konzerts. Und hier bot der chor.junge.musik am Sonntagabend genau das Richtige: denn unter dem Titel „querbeet – zwischen Himmel und Erde“ wurde den Zuhörern ein facettenreicher und begeisternder Abend geboten. In Piding weiß man, wenn der „chor.junge.musik“ einlädt, dann gibt es feine musikalische Streifzüge durch eine klangvolle Melodienwelt zu hören. Und so war die Kirche übervoll mit Freunden des Chores, für viele gab es letztendlich nur noch Stehplätze. „Wir sind überwältigt vom Besuch“, freute sich der musikalische Leiter Christian Stöberl. Am Ende waren dann die Zuhörer überwältigt und der lang anhaltende Applaus bewies: mit diesem Konzert hat der Chor den „Nerv“ der Zuhörer getroffen.
Mit dem gefühlvoll vorgetragenen „Begegnungsjodler“ wurde das Konzert eröffnet. Warme Klarinettentöne wurden getragen von rhythmischen Instrumenten und offerierten sich als ausgezeichnete Wegbereiter für ein buntes Programm – eben „querbeet“ wie angekündigt. Beim bekannten Lied aus Südtirol „Gott hat alles recht gemacht“ waren dann die Chorstimmen zum ersten Mal zu hören und die gefällige, weiche Melodie schwang sanft durch das Gotteshaus. Südtirol war auch die nächste imaginäre Station, denn hier ist der Musiker und Komponist Herbert Pixner zu Hause. „Augenstern“ ist eines seiner bekannten Stücke und die Pidinger Instrumentalversion, bei der Chorleiter Christian Stöberl zur Ziach griff, war eine weitere Bereicherung in dem bunt gestalteten Programm. Die schönen harmonischen Stimmen der Chormitglieder kamen bei den nächsten beiden Liedern bestens zur Geltung. Bedächtig wurde „Befiehl du deine Wege“ aus der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach vorgetragen und ein weicher akustischer Schleier durchzog beim gefühlvoll intonierten Abendlied „Der Mond ist aufgegangen“ den Kirchenraum. Ihre musikalische Klasse zeigten Isabella Feichtigner, Lisa Poller, Kathi und Christian Stöberl beim „Abendsegen“ aus Humperdincks „Hänsel und Gretel“. Die synkopisch angelegte sensible Melodie wurde in ausgezeichneter Weise vorgetragen und fügte sich hervorragend in das Gesamtprogramm ein. In interessanter Klangfolge führte sich die musikalische Reise „querbeet zwischen Himmel und Erde“ fort. Werke zeitgenössische Komponisten wie der Chiemgauer Liedermacherin Kathi Stimmer Salzeder kamen ebenso zu Gehör wie „Klassiker“ der Musikgeschichte. Bei „Mah-na-mah-na“ aus der Muppets-Show wurde ein akustischer Ausflug über den großen Teich unternommen und beim Welthit der Beatles „Let it be“ konnte Lisa Poller mit kraftvoller Stimme die Zuhörer nicht nur überzeugen sondern auch begeistern. Vielfältig, wandlungsfähig und mitreißend, so zeigten sich Sänger, Solisten und Instrumentalisten im Verlauf des Programms. Der Chor zeigte sich stimmsicher und souverän, a capella vorgetragene Melodien waren ebenso interessant zu anzuhören, wie Stücke die von Cajon, Gitarre oder E-Piano begleitet wurden. Und so war es nicht verwunderlich, dass nach dem letzten Akkord tosender Applaus aufbrandete. Stehende Ovationen waren der Lohn für den gelungenen Auftritt. Natürlich hatten die Mitwirkenden noch eine Zugabe vorbereitet und bei dem mitreißenden Gospelsong hielt es keinen mehr ruhig auf einem Platz. Die Besucher klatschten begeistert während Lisa Poller mit ihrer kraftvollen Stimme nochmals zu Hochform als Gesangssolistin auflief. Worte des Dankes gab es am Ende der Veranstaltung für Chorleiter Christian Stöberl. Viel Arbeit hatten er und seine Frau Judith in die Vorbereitung des Konzerts investiert und so gab es ein schönes Präsent, von dem die ganze Familie profitiert.
Bericht: M. Horn
Foto: H. Poller