Eine „verträumte“ Dreiviertelstunde erlebten die Besucher der „TraumZEIT“ am Sonntagabend in Mauthausen. Karl Wimberger und der Arbeitskreis Liturgie sowie der chor.junge.musik mit seinem Leiter Christian Stöberl hatten die Andacht vorbereitet.
Michaela Menges startete mit einer Bibelstelle, Psalm 127: „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf.“ Schlafen, träumen … „Träum was Schönes!“ wünscht man sich abends so liebevoll. Träume sind wie Geschenke, sie können Freude auslösen oder neuen Mut geben. Träume als Geschenk Gottes? Das muss jede und jeder für sich selbst entscheiden.
Elke Dreser sprach darüber, sich regelmäßig Auszeiten aus dem Alltag zu nehmen. Dieses Entschleunigen, sich Wegträumen könne eine große Kraftquelle sein, im Sinne von „Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt“.
Der Beitrag von Hildegard Schütz-Popp handelte von den bekannten „Comedian Harmonists“. An ihrem Beispiel stellte sie heraus, wie nahe erfüllte und zerplatzte Träume beinanderliegen können. War die Gruppe im Jahr 1933 mit 150 Konzerten jährlich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, so war schon kurze Zeit später nach der Machtübernahme der NSDAP alles vorbei, es kam wegen der 3 jüdischen Gruppenmitgliedern zu Absagen und Einschränkungen bis hin zum Berufsverbot: Alle Träume zerplatzt.
Auch die Besucher duften mitträumen: Es wurden kleine „Traumwolken“ verteilt, auf die jeder seine persönlichen Träume schreiben konnte, während ein ruhiges Instrumentalstück mit Klavier und Flöte vorgetragen wurde.
Die Besucherträume wurden am Schluss vorgelesen, unter anderem: Freiheit für alle Menschen, Sonnenstrahlen in unseren Herzen, Frieden, Gesundheit bis ins hohe Alter, Hilfe für die Freundin …
Auch Ulli Traxl hatte sich Gedanken gemacht: Träume können wunderbare Gipfelkreuze sein, Ziele, auf die wir voller Vorfreude zusteuern. Auch wenn einige Träume unerfüllbar bleiben, so können wir doch schauen, in welchen Bereichen des Lebens wir durch unsere Achtsamkeit, unser Wirken einem anderen einen Traum erfüllen.
Die Lieder zwischen den einzelnen Texten rundeten die TraumZEIT perfekt ab, der chor.junge.musik hatte Stücke ausgewählt wie „Wenn wir miteinander träumen“ von Kathi Stimmer-Salzeder, den Kanon „Wenn einer alleine träumt“ oder „All das wünsche ich dir: Träume, die die Angst besiegen …“. Mit dem gemeinsam gesungenen VaterUnser und einem Segenslied endete die Andacht.