1000 Euro für Projekte in Peru und Burundi
Das beliebte „Pfarrhofcafé“ des Eine-Welt-Kreises Anger war auch am Angerer Kirtagssonntag 2017 ein voller Erfolg. Dank der Großzügigkeit der Besucher und der vielen Kuchenspenden aus der Bevölkerung können 1000 Euro für Projekte in Peru und Burundi gespendet werden. Vorher feierte die Pfarrgemeinde in der voll besetzten Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Anger den Kirchweih-Gottesdienst.
„Wir feiern Kirchweih – und damit feiern wir uns selber“, eröffnete Pfarrer Ionel Anghel den Gottesdienst am Kirtags- und Muttertagssonntag im prachtvoll mit Blumen geschmückten Gotteshaus. Wir alle seien als lebendige Steine Kirche. „Christus bleibt durch dich und mich in unserer Welt auch heute sichtbar und anwesend.“ Für einen festlichen musikalischen Rahmen sorgten Martina Jakob und der Kinderchor, der zum Beispiel zum Zwischengesang ein beschwingtes Magnificat-Lied sang: „Groß sein lässt meine Seele den Herrn.“ Zusammen mit der Gemeinde erklangen Lieder aus dem Gotteslob und von der Erstkommunion.
In seiner Predigt lud Pfarrer Anghel dazu ein, sich darauf zu besinnen, welche Bedeutung Kirche für einen persönlich hat. „Ohne Kirche keine Kirta“, stellte er klar. Er verglich die Bedeutung der Kirche für den einzelnen Glaubenden mit der Bedeutung der Mutter für ihr Kind, die diesem bereits in der Schwangerschaft Liebe und Geborgenheit und bei der Geburt das Leben geschenkt hat. Die Taufe sei eine Art „geistige Geburt“ und gebe dem Gläubigen als Kind Gottes besondere Würde und seine Identität. Ebenso zog Anghel eine Parallele zwischen der Sorge der Mutter für das leibliche und seelische Wohl ihres Kindes und der Kirche, die einen in seinem geistigen Wachstum begleite, mit dem Leib und Blut Christi stärke und in der Firmung salbe wie Priester. Dies zeige: „Du bist mehr als deine Leistungen in der Schule, deine momentanen Misserfolge. Du bist was Besonderes, bist Abbild Gottes.“ In der Kirche sei Vergebung erfahrbar, würden Kranke gesalbt, Eheleute gesegnet und Menschen auf dem letzten Weg begleitet.
Wie eine Mutter spreche die Kirche das aufmunternde, tröstende Wort Gottes zu. Der Prediger räumte ein, dass die Kirche auch ihre Grenzen und Fehler hat, oft auch aufgrund einzelner Menschen; aber sie gebe „von Herzen“. Ohne Kirche gingen Werte verloren, regiere allein das Geld, würden Hingebung und Liebe verdrängt und würde alles nach der Willkür der Starken und Machthaber geschehen, warnte der Pfarrer. Er rief dazu auf, den Müttern – den realen und der Kirche – nicht nur am Muttertag und zur Kirchweih Liebe und Dank zu erweisen.
Als Symbol für die Gemeinschaft in der Kirche bildeten alle Kinder, darunter mehrere Erstkommunionkinder, mit den Ministranten beim Vaterunser einen großen Kreis um den Altar.
Das Pfarrhofcafé richtete der Eine-Welt-Kreis heuer bereits zum dritten Mal aus. Das schier überbordende Buffet mit über 40 köstlichen, selbstgemachten Kuchen war noch nie so groß. Jung und Alt tranken gemütlich im Pfarrhofflur fairen Kaffee oder Tee und genossen die Ruheoase im Kirtagstrubel. Viele nutzten auch die Chance zum Einkauf von Eine-Welt-Waren oder ließen sich Kuchen für die Muttertags-Kaffeetafel daheim einpacken.
Jeweils 500 Euro kommen einem Mutter-Kind-Projekt in Burundi und Flutopfern in Peru zugute. Das Peru-Projekt ist eine Kooperation zwischen der Benediktinerabtei Münsterschwarzach und seinem Fair-Handels-Partner in Peru. Dessen Juniorchef Jano Vasques-Kellhammer hat in Lima die Katastrophe hautnah miterlebt und sorgt dafür, dass das Geld direkt zu den Bedürftigen gelangt. In 72 Stunden gingen über 37 Schlammlawinen von den Bergen zur Küste nieder. Über 5000 Gebäude wurden in der Stadt vernichtet. Landesweit sind mindestens 180.000 Häuser betroffen, Fast 800.000 Menschen wurden Opfer von Schlammlawinen und Überschwemmungen, mindestens 90 starben. Ein großes Problem ist die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser. Unter dem Stichwort „Katastrophenhilfe Peru“ kann man auch direkt an die Abtei Münsterschwarzach spenden.
Die nächsten Verkäufe des Eine-Welt-Kreises sind nach den Gottesdiensten am 10. und 11. Juli in Anger sowie am Infostand beim Biosphärentag in Höglwörth am 25. Juni von 10 bis 16 Uhr.
Der Eine-Welt-Kreis Anger war dankbar und glücklich über die vielen Kuchen, die auch reißenden Absatz fanden (v.li.): Josef Koch, Renate Pöschl, Gertraud Stumpfegger, Maria Bodensteiner, Angela Koch, Rita Birnbacher, Irmi Hillebrand, Barbara Aschauer und (vorne) Veronika Mergenthal.
Bericht und Bild: Veronika Mergenthal