Abschied für Pastoralreferent Robert Hintereder, Ministrantenneuaufnahme, Kirchweih und Pfarrfest
Nach fast fünf Jahren Seelsorge in der Pfarrei Maria Geburt in Piding wurde Pastoralreferent Robert Hintereder im Kirchweih-Festgottesdienst und beim Pfarrfest von der Pfarrfamilie herzlich verabschiedet. Zugleich wurden neun neue Ministranten aufgenommen. Hintereder, der mit je einer halben Stelle in Piding und beim Katholischen Bildungswerk Berchtesgadener Land arbeitete, hat auch künftig zwei Posten. Zum einen ist er in der Stadtkirche Traunstein tätig, in dem Ort, wo er mit seiner Frau und seinen drei kleinen Kindern wohnt, zum anderen ist er Seelsorger für den Bereich „Tourismus und Sport“. Nachfolger für Hintereder in Piding wird Diakon Horst Seipel, der bisher im Pfarrverband Siegsdorf-Eisenärzt-Hammer wirkte.
Zur festlichen Note der Kirchweih-Messe trugen die Pidinger Kirchenbläser sowie der Chor unter Leitung von Organistin Anni Utz bei. Provokativ begann Pfarrer Josef Koller seine Predigt zum Johannes-Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem und der Vertreibung der Händler aus dem Tempel: „Man muss schon ein Esel sein, wenn man heutzutage noch in der Kirche bleibt oder sich in ihr engagiert“, stellte Koller fest. Er stellte heraus, dass den Esel in der Tat wichtige Eigenschaften eines Christen kennzeichnen: seine Geduld, Bereitschaft zum Lastentragen und seine störrische, eigensinnige Seite. Er wünschte sich eine Kirche, in der sowohl die Geduldigen als auch die Störrisch-Kritischen, die oft der Motor für Veränderungen sind, Platz haben, und dankte allen, die sich in der Pfarrei Piding ehrenamtlich in vielen verschiedenen Bereichen engagieren.
Die Aufnahme von neun Kommunionkindern als Ministranten leitete Koller mit einer Erklärung des Namens „Ministrant“, der Dienst für Gott bedeute, und einer Frage an die Kinder nach ihrer Bereitschaft ein. Die älteren Ministranten halfen den Neulingen, ihre weißen Gewänder anzuziehen. Danach überreichten Koller und Hintereder, zu dessen Aufgaben die Ministrantenarbeit zählte, allen ein goldenes Umhänge-Kreuz. Ihre Gruppenleiter Lukas Hage und Katharina Koch übergaben ihnen kleine Geschenke, darunter ein Mini-T-Shirt. Neu aufgenommen wurden Sebastian Wynalek, Sebastian Menges, Benedikt Hinterseer, Charlotte Pipietz, Magdalena Koch, Sebastian Schlagberger, Johanna Graßmann, Sophia Koch und Magdalena Aschauer. Aus dem Ministrantendienst verabschiedet wurden Johanna Salku und Christina Baumgartner.
Am Ende des Gottesdienstes dankte Koller Hintereder mit einer guten Flasche Wein aus seinem Weinkeller und Blumen für Hintereders Frau. „Es war eine gute Zeit. Ich werde viele Eindrücke und Erinnerungen mitnehmen an Begegnungen, die freudig, manchmal auch schwierig waren“, sagte der Pastoralreferent in bewegten, persönlichen Dankesworten. Wichtig sei ihm gewesen, „immer wieder Samen zu streuen“ und den Menschen zu vermitteln, dass Gott hier erlebbar ist. Er zeigte sich zuversichtlich, dass es in der Pfarrei Piding gut weiter geht.
Großer Andrang herrschte danach beim Pfarrfest mit der Musik-Kapelle Piding, einem letzten Flohmarkt, einem Kinderprogramm der Ministranten, einer Tombola sowie reichlich Speis und Trank. Der Eine-Welt-Laden und die Bücherei mit einem Bücherflohmarkt hatten offen.
Mit einem von Michaela Menges inspirierten und von Elke Dreser gedichteten Lied auf die Melodie „Das Wandern ist des Müllers Lust“ dankten Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung und andere ehrenamtlich Engagierte Robert Hintereder für sein vielfältiges Engagement. Auf dessen Wunsch hatten sie statt großer Geschenke eine Spende an eine Hilfsorganisation geleistet. Als symbolisches Geschenk übergaben sie dem bergbegeisterten Seelsorger, dem die Bergspiritualität am Herzen liegt, einen Rucksack und packten Pidinger Produkte wie selbst gebackenes Brot, Milch, Butter, Marmelade, Honig und Speck hinein.
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Alois Aigner dankte ihm für die Impulse für die Arbeitskreise quer durch alle Altersstufen, vom Kleinkinder- und Jugendgottesdienst über die Sakramentenvorbereitung bis hin zum Besuchsdienst. Er gab ihm Worte aus seinem eigenen Artikel in der Münchner Kirchenzeitung mit, in der Hintereder Papst Benedikt zitierte: „...Gott, würde ich sagen, begegnet man beim Gehen, beim Voranschreiten, indem man ihn sucht und sich von ihm finden lässt. Es sind zwei Wege, die sich treffen.“ Bürgermeister Hannes Holzner schenkte Hintereder einen Essensgutschein für ein Pidinger Lokal, damit er das Dorf nicht ganz vergisst.
Bericht: V. Mergenthal
Bilder: V. Mergenthal, Stöberl
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