Anger und Aufham feiern gemeinsam Erntedank – Festlicher Gottesdienst und Prozession um den Dorfplatz
Das war am Sonntag ein Novum im Pfarrverband: die Pfarreien Anger und Aufham haben erstmals gemeinsam das Erntedankfest gefeiert. Die Aufhamer Pfarrkirche wird derzeit renoviert und kann nicht genutzt werden, so wurde der Entschluss gefasst, Erntedank gemeinschaftlich zu feiern.
Prachtvoll war die Angerer Pfarrkirche mit den Gaben der Natur geschmückt. Die Fahnenabordnungen aller Ortsvereine hatten im Kirchenraum Aufstellung genommen, die Angerer Trachtenfrauen kamen in Festtagstracht und so war bereits der optische Rahmen mehr als eindrucksvoll. Gut gefüllt waren die Bankreihen im Gotteshaus und die vielen Ministranten aus den beiden Pfarreien vervollständigten das Bild zum besonderen Fest. Die zahlreich erschienenen Gläubigen setzten mit ihrer Anwesenheit ein deutliches Zeichen, dass es für sie keine Selbstverständlichkeit ist, jeden Tag aus den Gaben der Natur schöpfen zu können. Dies unterstrich auch Pfarrer Ionel Anghel in seiner Ansprache. Es sei beileibe nicht nur die Angelegenheit der Landwirte, sich Gedanken über eine gute Ernte zu machen. Vielmehr sollte sich jeder einzelne bewusst sein, dass die Möglichkeit einer ausreichenden Ernährung keine Selbstverständlichkeit ist. „Menschen können heute ohne Handy, Internet und Urlaubsreisen leben, doch ohne Nahrung nicht“, unterstrich der Priester. Deshalb sei es auch eine gute Übung, täglich in einem kurzen Tischgebet für das Essen zu danken. Mesnerin Irmi Fagerer hatte für das Erntedankfest den Altarraum prachtvoll geschmückt. Und jetzt waren die Kinder gefragt. Denn Pfarrer Anghel bat die anwesenden Mädchen und Buben nach vorne, um die aufgebauten Gaben etwas genauer zu inspizieren. Der Reihe nach wurden Obst- und Gemüsesorten genannt und die Kinder hatten ihre Freude daran, die einzelnen Früchte zu benennen. Vor allem auch auf dem Hintergrund, dass ihnen der Pfarrer zusagte, dass jeder von ihnen nach dem Gottesdienst etwas mit nach Hause nehmen durfte. Doch bis dahin verging noch etwas Zeit, denn nach der festlichen Messe zog eine lange Prozession rund um den Angerer Dorfplatz. Es war ein eindrucksvolles Bild, als sich die Pfarrangehörigen aus Anger und Aufham mit den Fahnen formierten. Der Zug wurde musikalisch von der Bergschützenkapelle Anger gestaltet. Erstmals gab es zwei Erntekronen, die mitgetragen wurden. Dabei zeigte sich auch, wie unterschiedlich Erntekronen gestaltet werden können: die Krone aus Anger war aus verschiedenen Getreidesorten gebunden worden, die Krone aus Aufham mit bunten Blumen. Zurück im Gotteshaus spendete Diakon Peter Walter den Segen und mit dem „Te Deum“ klang die eindrucksvolle gemeinsame Erntedankfeier aus.
Festlich geschmückter Erntedankaltar in der Pfarrkirche Anger
Angerer Erntekrone mit verschiedenen Getreidesorten
Die Ministranten trugen die Aufhamer Erntekrone aus bunten Blumen bei der Prozession mit.
Bericht und Fotos: Maria Horn