„Sehr eure Hände an. Sehr eure Füße. Seht eure Herzen. Sie sind Gottes Geschenk für die Welt“, betete Pfarrer Ionel Anghel im Gabengebet. Erstmals waren alle Ehrenamtlichen im Pfarrverband Anger-Aufham-Piding zu Beginn des neuen Jahres zu einem gemeinsamen Dank-Abend eingeladen. Mit ihren Händen, Füßen, Herzen und vielfältigen Gaben machen sie im Alltag ihrer Pfarreien und ihres Lebens das Reich Gottes, sein gutes Wirken in unserer Welt sichtbar.

   Etwa 170 Personen aus allen drei Pfarreien, hauptamtliche Mitarbeiter aus Bereichen wie Seelsorge, Kirchenmusik, Mesnerdienst, Pfarrbüro und Kindergarten und zahlreiche Ehrenamtliche, waren der Einladung gefolgt. Es gab einen Dankgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus und danach ein Essen für alle im Gasthof Neuwirt.

   Pfarrer Anghel zeigte sich erfreut, dass auch der lange erkrankte Pidinger Pfarrer Josef Koller dabei sein konnte und dankte allen, dass sie sich auf den neuen Termin nach Weihnachten eingelassen haben. Früher waren die Ehrenamtlichen aus Anger und Aufham immer im Advent ins Pfarrheim Anger eingeladen gewesen, doch dabei musste immer ein Teil für die Bedienung der Gäste arbeiten. Diesmal konnten sich alle bedienen lassen und das Treffen genießen.

     In seiner Predigt ließ sich Pfarrer Anghel in seinen Worten des Danks und der Anerkennung von den Lesungen des vergangenen Mittwochs inspirieren, die das Seelsorgsteam für die Dankmesse ausgewählt hatte, „weil sie wunderbar den Grund Ihres ehrenamtlichen Einsatzes wiedergeben“. Die Lesung aus dem Buch Samuel zeige deutlich die nötige Begleitung im Kennenlernen und Erkennen Gottes. Der glaubenserfahrene Eli bringe darin dem jungen Samuel bei, wie er auf Gottes Ruf antworten soll, mit Gott in Beziehung treten soll. Der kleine Samuel meine, dass ihn der Priester Eli immer wieder ruft. Er wisse nicht, dass Gott ihn ruft. Erst beim dritten Mal erkenne er, dass es keine Einbildung, kein Traum ist und dass Gott hinter dem Ruf steht.

   Der Ruf Gottes gehe auch heute an uns, an alle Menschen, betonte der Prediger. „Manche erkennen diesen Ruf Gottes, dort wo in der Familie von Gott erzählt wird und der Glaube gelebt wird. Manche wissen auch, diesem Ruf zu antworten, wo Familien gewohnt sind zu beten, in den Gottesdienst zu gehen, wo Eltern ihre Kinder taufen lassen oder zur Kommunionvorbereitung und Firmung unterstützen, wo Brautpaare sich trauen lassen.“ Es gebe aber auch Menschen, die den Ruf Gottes nicht erkennen können und nicht wissen, wie sie darauf antworten sollen. „Sie bedürfen der Glaubenserfahrung von uns. Sie brauchen geistige Räume in unserer Kirche, wo sie die ersten Schritte im Glauben machen können. Sie haben Menschen nötig, die ihnen im Alltag, in den Höhen und Tiefen des Lebens helfen, ihr Leben im Licht des Glaubens an Gott zu sehen.“

   Dazu würden alle Eingeladenen einen wertvollen Dienst durch ihren Einsatz leisten, egal ob sie im Kindergarten, bei der Caritassammlung, beim Spenden der Krankenkommunion, beim Pfarrbriefaustragen, beim Vorbereiten der Familiengottesdienste, beim Gestalten der Konzerte, beim Begleiten der Sternsinger, in den diversen Gremien oder in anderen Aufgaben engagiert sind.

   Mit einer anschaulichen Geschichte versinnbildlichte Anghel die Bedeutung des Urvertrauens in unserem Leben. Der Grund für diese Haltung sei uns in Jesus Christus gegeben. Die Eucharistie sei Quelle und Höhepunkt dieses Grundes und stärke dafür, Kunde von ihm zu bringen im Alltag. Bei allem Tun, Heilen und Verkünden habe sich auch Jesus selbst zurück gezogen, um mit dem Vater Zeit im Gebet zu verbringen. Der Priester ermutigte die Gläubigen, sich auch diese Zeit zu gönnen.

     Das gemeinsame Essen beim Neuwirt wurde mit einem von Pfarrer Anghel dirigierten Tischgebets-Kanon eröffnet. Die Gäste des Pfarrverbands saßen noch lange beisammen und tauschten sich rege untereinander aus.                                                

Veronika Mergenthal

Foto: Pfarrer Ionel Anghel beim Dirigieren des Kanons „Segne, Vater, diese Gaben“.