Zum 9. Mal veranstaltete der AK PuLKo,  (Arbeitskreis Pastoral und Liturgie - Kirche offensiv) der KLJB-Diözesanstelle der Erzdiözese München und Freising, zum 2. Mal unter Federführung von Landjugendpfarrer Richard Greul, den Sophie-Scholl-Tag, immer an einem Tag, rund um den Hinrichtungstag der Geschwister Scholl am 22. Februar.  Ein Tag für Jugendliche, sich  mit dem Schicksal des Landjugendvorbildes Sophie Scholl auf dem Weg kreuz und quer durch München auseinanderzusetzen und einen kleinen Einblick in die Widerstandsszene des Dritten Reiches zu gewinnen.
Ca. 200 Teilnehmer, überwiegend Firmlinge,  aus 14 Pfarreien bzw. Pfarrverbänden aus allen Ecken der Erzdiözese machten sich in Gruppen zusammen mit ihren Betreuern, ausgestattet mit Fragebögen auf dem Weg um Spuren zu suchen, die Sophie-Scholl und ihre Gruppe „die Weiße Rose“ in München hinterlassen haben. An einzelnen Stationen mussten sie Fragen beantworten und Aufgaben erfüllen, z.B. Passanten befragen. Letzteres erwies  sich als nicht so einfach, in dieser hektischen Zeit wurden Fragen oft mit einem „Ich habe keine Zeit“ oder „keine Ahnung“ abgewendet. Aber es gab auch Leute, die sich über das Interesse der jungen Leute freuten, und gerne, oft auch ausführlich Auskunft gaben.
Los ging‘s mit dem Wohnhaus von Sophie und Hans Scholl in der Franz-Joseph-Straße, an das eine Gedenktafel erinnert.
Etwas ergiebiger war die nächste Station, die Ludwig-Maximilians-Universität am Geschwister-Scholl-Platz, in der die Geschwister Scholl beim Flugblätterverteilen ertappt worden waren.  Daran erinnern auch die im Boden eingelassenen Tontafeln vor dem Universitätsgebäude, die wie Flugblätter, Zeitungsartikel und Fotografien auf dem Pflaster aussehen.
Weiter ging‘s auf der Brienner Str. vorbei am „Platz der Opfer des Nationalsozialismus“ zum Gebäude der Bayern LB, an dessen Stelle früher das Wittelsbacher Palais stand, welches im Dritten Reich als Gestapo-Gefängnis diente und in denen die Geschwister Scholl von ihrer Festnahme am 18. Februar bis zum Prozess am  22. Februar inhaftiert waren.  Eine interaktive Bilderwand im Fenster der Bank erläuterte die Geschichte des ehemaligen Gebäudes anschaulich.
Im Justizpalast am Stachus waren Sophie und Hans Scholl, sowie ihr Freund Christoph Probst zum Tode verurteilt worden. Ein rekonstruierter Gerichtssaal, in dem die Verurteilung stattgefunden haben könnte, erinnert daran.
Nach einer U-Bahn- und Busfahrt erreichten die Jugendlichen die Justizvollzugsanstalt Stadelheim, in dem die Geschwister Scholl hingerichtet worden waren.  Entlang der imponierenden Gefängnismauern führte der Weg zum Friedhof „Perlacher Forst“. Auf verschneiten Wegen wurde die Grabstätte der Geschwister Scholl, deren Eltern, sowie Christoph Probst und seiner Mutter auf direktem Weg gefunden. Nachdem dort noch einige Impulsfragen zu beantworten waren und man ein bißchen zur Ruhe kommen konnte, führte der Weg zum Ziel Erzbischöfliches Jugendamt in der Preysingstraße. Dort  trafen die Gruppen wieder aufeinander und es erwartete sie eine wärmenden Mahlzeit und die Auswertung der Fragebögen, sowie eine Urkunde.
 „Wenn die Sophie Scholl wüsste, was für Spuren sie und die Weiße Rose für uns in München hinterlassen hat…!“ so ein jugendlicher Teilnehmer. „Des wenn‘s wissen tät… !“ Erlebnisreich und beeindruckend beschrieben die Jugendlichen ihre Rallye auf den Spuren von Sophie Scholl kreuz und quer durch München.

Bericht und Bilder: Monika Kronseder

Eine gute Tat vollbringen. Die Gruppe hat dem kleinen Mädchen ein Lied vorgesungen.

Am Flugblättermahnmal vor der Uni

Am Grab von Sophie und Hans Scholl