Pfarrer Josef Koller konnte am Sonntag, den 26.6.2016 sein 40jähriges Priesterjubiläum begehen. Exakt genau an seinem Weihetag, dem 26. Juni wurde dieses persönliche Fest des Priesters in der Pfarrgemeinde Piding gefeiert. Es war eine Feier, die den Beliebtheitsgrad des Seelsorgers und seine natürliche, aufgeschlossene und sehr menschliche Art widerspiegelte. Nicht nur, dass die Gläubigen in sehr starker Zahl der Einladung gefolgt waren. In den Ansprachen der Vertreter von verschiedenen Gremien wurde deutlich, dass Pfarrer Koller eine „gesunde Erdung“ hat und von den Menschen in Piding und darüber hinaus hoch geschätzt wird. Und so wirkte die Sinnhaftigkeit jenes Spruches ganz besonders nach, den Pfarrer Koller an das Ende seiner Predigt stellte: „Wir sind nicht Herren eures Glaubens sondern Diener eurer Freude“. Und eine Freude war es für alle Anwesenden, bei diesem Fest mit dabei sein zu können.

Fleißige Helfer hatten vor dem Pfarrhof einen Freialtar mit prächtigem Blumenschmuck aufgebaut. Die Ortsvereine kamen mit ihren Fahnenabordnungen und  die Gottesdienstbesucher strömten in Scharen herbei, unter ihnen sehr viele Kinder und junge Leute. Nach dem Einzug hieß der Pfarrgemeinderatsvorsitzender Alois Aigner die Besucher und in erster Linie den Jubilar willkommen. Aigner brachte mit herzlichen Worten hohe Wertschätzung dem Priester gegenüber zum Ausdruck. Pfarrer Koller freute sich über die Anwesenheit zahlreicher Pfarrangehöriger, den Mitgliedern von Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat, den Vertretern der politischen Gemeinden Piding und Anger, der Delegation aus seiner Heimatpfarrei Altenerding, seiner Familie, den Mitarbeitern und Konzelebranten. „40 Jahre Priester zu sein, ist eine Zeit des Suchens und Ringens, eine Zeit des Gelingens, aber auch eine Zeit des Versagens“ äußerte sich der Jubilar sehr offen und legte dar: „Man ist nicht fertig, wenn man als Priester geweiht ist, denn oftmals taucht die Überlegung auf ob auch alles so rüberkommt, wie man es sagen möchte.“ Pfarrer Josef Koller war in den letzten Monaten gesundheitlich sehr stark angeschlagen, dennoch war es ihm möglich, zu seinem Priesterjubiläum die Messe zu zelebrieren und auch die Predigt zu halten. Es war wieder eine jener Predigten, die von den Gläubigen so geschätzt werden. Denn sie sind verständlich und nachhaltig. Pfarrer Koller legte bei der Predigt zur Festmesse seinen Fokus auf die Erfahrungswerte. „Wissen alleinreicht nicht aus, wenn nicht auch die Erfahrung dazukommt“. Er stellte heraus, dass das Fach Theologie jeder studieren könne, der das Abitur hat und man Grundsätzliches in einem Lexikon nachlesen könne. „Aber es muss noch dazukommen, dass man spürt, dass da noch einer über mir ist“, sagte Pfarrer Koller. „Die Bibel ist kein Rezeptbuch, kein Lexikon und kein Kodex für kirchliche Normen, die Heilige Schrift ist ein Erfahrungsbuch, in dem die Erfahrungen mit Gott niedergeschrieben sind“, so der Jubilar. Weiter machte er seine Dankbarkeit darüber deutlich, dass er 40 Jahre lange „nicht auf dem verkehrten Dampfer“ war. Das Leben an sich bezeichnete er als „Fahrt auf dem Meer der Zeit“ bei dem es auch verschiedenste Stürme zu überstehen gilt. Dankbar zeigte sich Pfarrer Koller dafür, dass es ihm seit 40 Jahren möglich ist, die Botschaft von Gott zu vermitteln und schloss mit dem Satz: „Wir sind nicht die Herren eures Glaubens sondern die Diener eurer Freude.“ Mit festlichen Gesangs- und Musikbeiträgen gestaltete sich der weitere Verlauf der Messe. Der Kirchenchor, der Chor „Junge Musik“, der Kinderchor und das Bläserduo Kamml/Horn waren abwechselnd für den musikalischen Rahmen zuständig. Am Ende des Gottesdienstes gab es viele herzliche Worte für Pfarrer Josef Koller, der seit 15 Jahren Seelsorger in Piding ist. Es waren aber nicht nur Dankesworte sondern auch viele gute Wünsche für eine baldige vollständige Genesung von seiner schweren Krankheit. Für die Ministranten übergab Thomas Kruck ein Präsent und brachte es mit einem kurzen Satz auf den Punkt: „Wir hatten in letzter Zeit viele Aushilfen hier in Piding, aber Sie sind der Beste.“ Dekan Dr. Thomas Frauenlob würdigte mit freundschaftlichen Worten im Namen der Dekanatskonferenz Berchtesgaden die Arbeit von Josef Koller und hob hervor, wie wichtig eine gute Arbeit an der Basis ist. Bürgermeister Hannes Holzner überbrachte Glückwünsche auch im Namen seines Amtskollegen aus Anger und dem Bürgermeister aus Ruhpolding Claus Pichler, der ebenfalls gekommen war. „Heute können wir Ihnen einen kleinen Teil unserer Wertschätzung wiedergeben, denn Sie haben uns in den 15 Jahren Ihres  Wirkens viel nahe gebracht. Das zeigt vor allem auch die Anwesenheit der vielen Kinder und Jugendlichen,“ sagte Holzner.  Zu den Gratulanten zählte auch eine Delegation des Pfarrkindergartens unter Leitung von Karin Brüderl. Ein sehr persönliches und anrührendes Lied zum Jubiläum und einen Trachtentanz hatten die Erzieherinnen mit  den Kindern vorbereitet. In die Reihe der Gratulanten gliederten sich auch ein Vertreter der Kolpingfamilie Bad Reichenhall, Pater Franz aus Salzburg und Anni Utz mit ein.  Pfarrer Koller selbst war es ein Anliegen, sich für die persönlichen Genesungswünsche zu bedanken, die ihm während seiner Krankheit entgegengebracht wurden. Deshalb hatte er auch Präsente vorbereitet, für jene Personen, die ihn besonders unterstützt haben. Christa Bauer, Christine Koch, Maria Brüderl und Anni Utz wurden vom Jubilar mit einem Geschenk bedacht. Präsente gab es auch für die drei Damen vom Pfarrhof:  Anni Haiker, Ingrid Schröpfer und Ulli Traxl. Eine besondere Freude war es für Pfarrer Koller, dass auch Familienmitglieder nach Piding gekommen waren, für sie hatte er ebenfalls  Präsente parat. Nach dem festlichen Gottesdienst wurde dann beim Pfarrfest fröhlich weiter gefeiert, dabei sorgte die Musikkapelle Piding für die Unterhaltung der Gäste.

Bericht: M. Horn