Zur KreuzwegZEIT waren die Gläubigen am Sonntag, den 10. März in die Pfarrkirche Piding eingeladen. Die erste der an allen Fastensonntagen stattfindenden Kreuzwegandachten war vom Arbeitskreis Liturgie vorbereitet worden, für die Musik sorgten Maria und Theresa Popp sowie Elke Dreser an der Gitarre.
Ein Weg aus vielen verschiedenen Schuhen war im Mittelgang der Kirche aufgebaut, Kinderschuhe, FlipFlops, Pumps, Bergschuhe, Sandalen und viele mehr, und alle führten auf ein von brennenden Kerzen flankiertes Kreuz zu.
Am Aschermittwoch ist alles vorbei, so war eingangs zu hören, die Masken werden abgelegt, die Kostüme eingemottet, am Aschermittwoch ist alles vorbei. Alles vorbei? Weit gefehlt! Jetzt fängt es erst richtig an!
Aus dem Evangelium nach Johannes hörten die Gläubigen einen kurzen Abschnitt: Jesus sagte, ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Schuhe stehen entlang eines Weges hin zum Kreuz, führte Karl Wimberger aus, dieses Bild kann gelesen werden als Weg Jesu hin zu seinem Tod und seiner Auferstehung, aber auch als unseren Lebensweg hin zu Jesus.
Kinderschuhe – so klein hat alles begonnen. Wie schön sind Geborgenheit und Liebe, die kleine Kinder erfahren dürfen. Aber geben wir Wertschätzung und Liebe auch an unsere Mitmenschen weiter?
Turnschuhe – Frühling, die Natur lockt ins Grüne. Zeit für Aktivitäten und neue Pläne. Aber wie gehen wir mit unserer Umwelt um? Schätzen wir die Schöpfung und uns selbst als Teil davon?
Stöckelschuhe – ausgefallene Schuhe für ein schönes Fest. Auf welche Feiern dürfen wir dankbar zurück schauen? Geben wir auch den religiösen Festen die gebührende Aufmerksamkeit?
Wanderschuhe – lange Wege, ein mühsamer Aufstieg. Wann haben wir uns im Leben schon abgequält mit Krankheit, Streit? Sind wir ans Ziel gelangt?
Schließlich, das Kreuz. Ist es vergeblich, Jesu Nachfolge anzutreten, weil wir an seinem Maßstab gemessen sowieso nur scheitern können? Jesus sieht es anders. Er ruft seine Jünger auf, ihm nachzufolgen. Er beauftragt sie, hinauszugehen in die Welt und seine frohe Botschaft von der Liebe Gottes hinauszutragen. Sind wir bereit, für unseren Glauben einzustehen, auch wenn wir dafür kritisiert werden?

An die Impulsgedanken schloss sich das freie Fürbittgebet an, in dem alle Besucher eingeladen waren, ihre persönlichen Anliegen vor Gott zu bringen.
Am Schluss hörten die Gläubigen noch die Geschichte „Am Kreuz wird es hell“, in der Wanderer in den nebligen, düsteren Bergen auf dem Weg zum Gipfel sind. Sie zweifeln, lohnt sich der Weg? Sollen sie nicht besser umkehren? Ein entgegenkommender Einheimischer bestärkt sie darin, weiterzugehen. „Ihr müsst bis zum Kreuz hinauf, dort ist alles hell!“ versichert er. Und tatsächlich, am Gipfelkreuz ist der Nebel zu Ende, die strahlende Sonne leuchtet vom herrlich blauen Himmel und ringsum haben die Wanderer eine wunderbare Aussicht.